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Das zweite Frauenvolksbegehren

Posted by Clochard - 9. Februar 2018

In Österreich startet in Kürze die Eintragungsfrist für Unterstützungserklärungen für das zweite Frauenvolksbegehren. Für alle deutschsprachigen Mitleser, die nicht aus Österreich sind, ein paar Erklärungen.

Ein Volksbegehren ist ein Element der direkten Demokratie. Zuerst müssen Unterstützungserklärungen (Unterschriften von wahlberechtigten Bürgern) im Ausmaß von 1 Promille der Bevölkerung gesammelt werden. Diese Frist dafür beginnt für das zweite Frauenvolksbegehren am 12.Februar und läuft vier Wochen. Wenn genügend Unterstützungserkärungen unterschrieben werden (dzt. von 8401 Personen) kann beim Bundesminister für Inneres ein Einleitungsantrag eingebracht werden. Dieser hat folgendes zu enthalten :

Der Einleitungsantrag hat zu enthalten:

  • den Text des Volksbegehren (ident mit jenem in der Anmeldung);
  • die Kurzbezeichnung (ident mit jener in der Anmeldung);
  • die Bezeichnung eines (einer) Bevollmächtigten sowie seines oder ihres Stellvertreters bzw. seiner oder ihrer Stellvertreterin sowie von drei weiteren Stellvertretern (Stellvertreterinnen) (Familienname, Vorname, Beruf, Adresse), die, ist der (die) Bevollmächtigte an der Ausübung seiner (ihrer) Funktion verhindert, in der bezeichneten Reihenfolge ermächtigt sind, die Unterzeichner (Unterzeichnerinnen) des Einleitungsantrages zu vertreten.

Einem Einleitungsantrag sind anzuschließen:

  • die Begründung des Volksbegehrens samt etwaigen Unterlagen;
  • der Nachweis darüber, dass der (die) Bevollmächtigte und seine (ihre) Stellvertreter (Stellvertreterinnen) zu dem bei der Antragstellung zum im Antrag bekanntgegebenen Konto nur gemeinsam zeichnungsberechtigt sind;
  • allenfalls ein Beiblatt oder mehrere Beiblätter, wenn der Text des Volksbegehrens das Ausmaß von 500 Zeichen übersteigt;

Der Innenminister legt dann einen acht Tage dauerernden Eintragungszeitraum fest, in welchem das eigentliche Volksbegehren stattfindet. Erhält ein Volksbegehren mindestens 100.000 Unterschriften, so wird damit erreicht, dass sich der Nationalrat damit befassen muss, der Nationalrat ist aber nicht verpflichtet ein entsprechendes Gesetz zu erlassen, ein Volksbegehren entspricht daher am Ehesten einem Initiativantrag für ein Gesetz.

Sehen wir uns also die neun (außerordentlich euphemistisch betitelten) Themenblöcke des zweiten Frauenvolksbegehrens einmal genauer an. Ich werde dann zu jedem Themenblock meine Kommentare direkt darunter abgeben :

Themenblock A : „MACHT TEILEN“

  1. Die Hälfte aller Plätze für Wahllisten und in Vertretungskörpern auf Gemeinde-, Landes- und Bundesebene für Frauen* und Männer*
  2. Die Hälfte aller Plätze in politischen Interessensvertretungen und der Sozialpartnerschaft sowie in diversen öffentlichen Beiräten, Gremien, Kommissionen etc. für Frauen* und Männer*
  3. Die Hälfte aller Plätze in Leitungs- und Kontrollgremien von Kapitalgesellschaften und Genossenschaften unabhängig von der Größe der Gremien für Frauen* und Männer*
  4. Wirksame Sanktionen, wenn die Quoten nicht erfüllt werden

ad A1) Das ist ein direkter Angriff auf die demokratische Grundordnung, nämlich auf das aktive und passive Wahlrecht. Heute ist es z.B: so dass sich einige Männer oder einige Frauen für eine Parteigründung zusammenfinden können, die Partei kann dann kandidieren und gewählt werden, womit sie in die Lage versetzt wird ihre gewählten Mandatare in ein politisches Gremium zu entsenden. In Zukunft wäre das nicht mehr möglich, wenn eine Partei nur 15 Mitglieder hat und davon sind 12 von einem Geschlecht und 3 vom anderen. Diese Partei könnte sich dann nicht mehr wählen lassen, weil sie nicht die Hälfte der Plätze mit jeweils einem Geschlecht beschicken kann.

ad A2) Das ist ein Angriff auf das aktive Wahlrecht. Bei vielen Wahlen gibt es heute in Österreich ein Vorzugsstimmensystem. Dieser Forderung folge zu leisten würde bedeuten, die vom Wähler erhaltenen Vorzugsstimmen zu ignorieren um eine Geschlechterparität durchzusetzen.

ad A3) Hier wird es vollends lächerlich. Für den gesamten Themenblock A wird mit Repräsentation argumentiert. In einem Wirtschaftsunternehmen, dass in jemandes Privateigentum steht hat der Gedanke der Repräsentation überhaupt gar nichts verloren. Hier handelt es sich schlicht und ergreifend um eine teilweise Enteignung, also den Eingriff in ein Menschenrecht. Nicht umsonst werden an den Bruch von Menschenrechten in den jeweiligen völkerrechtlichen Verträgen ganz besonders strenge Erfordernisse und Maßstäbe angelegt.

ad A4) jaja, Papa Staat soll es richten, wenn das kleine Mädchen nicht bekommt, was es will. Ich bin ja direkt froh, dass die Initiatoren die von ihnen favorisierten Sanktionen nicht ausformuliert haben, wahrscheinlich würde mir dabei Übel werden.

Abschließende Gedanken zum Themenblock A :

Wir sehen hier ein paar Dinge sehr deutlich. Erstens ist nichts heilig genug, um nicht auf dem Altar des Feminismus geopfert werden zu können, Verfassung, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Menschenrechte, you name it………..

Zweitens schwafeln die Initiatoren von Repräsentation, haben aber keine Ahnung was damit gemeint ist. In einer repräsentativen Demokratie sollen der Wille und die Weltanschauungen der Wähler repräsentativ im Parlament vertreten sein. Wie sehr die Auffassung der Initiatoren Unfug ist wird klar, wenn man den Gedanken konsequent ausdehnt : Was soll noch der Bevölkerungsanzahl entsprechend vertreten sein (und dann auch mit Sanktionen belegt) : kleine und große Menschen, Inter-und Transsexuelle, Rothaarige, dicke und dünne Menschen, geistig und körperlich Behinderte, jeder Beruf entsprechend seinem Anteil in der Bevölkerung, Kinder und Babies, aus jedem Ort des Landes eine Person ? Man merkt sofort was für ein Schwachsinn das ist. Aber wenn man die Debatten im Parlament beobachtet kommt man nicht umhin bei vielen weiblichen Abgeordneten eine gewisse Monothematik zu bemerken, und zwar parteiübergreifend. Wenn sie am Rednerpult stehen, dann geht es um Frauen, Frauen, Frauen. Kein Wunder also, das sie dasselbe anderen unterstellen. Wie der Schelm denkt, so ist er.

Drittens geht es um klassisches Rent-Seeking. In allen politischen Parteien ist bei den Mitgliedern der Frauenanteil geringer als der Männeranteil. Die Frauen scheinen aber weder die beschwerliche Basisarbeit machen zu wollen, noch sich im internen Aufstiegskampf mit anderen messen zu wollen, damit die Besten nach oben kommen. Nein. Sie setzen sich lieber ins gemachte Nest und erwarten, dass Männer, die diese ganze Mühsal auf sich genommen haben, die Frauen nach oben durchwinken. Es stehen heute Frauen alle Möglichkeiten offen, ein Wirtschaftsunternehmen oder eine Partei zu gründen, die harte Arbeit zu leisten um Erfolgreich zu sein und dann, so sie es möchten ihren eigenen Aufsichtsrat oder ihre eigene Fraktion mit 100% Frauen zu beschicken. Und ich sage deutlich : Gott sei Dank dürfen sie das. Aber Männer die Drecksarbeit machen lassen, um sich dann gemütlich ins gemachte Nest zu setzen, nein , das geht gar nicht.

Themenblock B : „EINKOMMENSUNTERSCHIEDE BESEITIGEN“

  1. Volle Lohntransparenz durch eine detaillierte Aufgliederung aller betrieblichen Einkommensberichte in sämtliche Gehaltsbestandteile
  2. Die verpflichtende Erstellung konkreter Maßnahmenpläne zum Abbau von Einkommensdifferenzen bei gleichwertiger Arbeit durch diejenigen Unternehmen, deren Einkommensberichte geschlechterdiskriminierende Unterschiede aufweisen
  3. Sozial- und wirtschaftliche Maßnahmen, die die eklatanten Lohnunterschiede zwischen verschiedenen Arbeitsmarktsegmenten, Branchen und betrieblichen Hierarchien eindämmen und in diesen zu einem ausgewogenen Geschlechterverhältnis führen
  4. Zusätzliche und weiterführende Pilotprojekte mit Vorbildwirkung im öffentlichen Dienst im Bereich der objektiven Bewertung von Arbeit
  5. Die Koppelung von öffentlicher Auftragsvergabe und Förderungen an Aktivitäten zur Gleichstellung im Betrieb

ad B1) Ich weiß zwar, was die Initiatoren mit voller Lohntransparenz erreichen wollen, nämlich eine Lohnsteigerung für Frauen, dennoch sehe ich diesem Punkt sehr gelassen entgegen. Alle Zahlen deuten daraufhin, dass Frauen, selbst ohne gut zu verhandeln für die exakt gleiche Tätigkeit bei gleichen Voraussetzungen besser bezahlt werden. Erst kürzlich wurde wieder ein Fall bei der BBC publik.

ad B2) Bei gleicher Arbeit kann man ja noch irgendwie für gleiche Bezahlung argumentieren, selbst wenn man damit unterstellt, dass Frauen unfähig sind ihr Gehalt zu verhandeln und es auch niemals lernen werden. Das besondere Wort ist hier „gleichwertige“ Arbeit. Wenn man feministisches Material liest kommt man zu dem Schluß, dass letztendlich jede Arbeit mit jeder anderen Arbeit gleichwertig ist. Worauf wir hier also zusteuern ist nichts anderes als ein kommunistischer Einheitslohn. Wir schaffen damit quasi die Marktwirtschaft ab.

ad B3) Wir sehen hier die kommunistische Vision fortgesetzt und damit wird bestätigt, was unter B2 ausgeführt wurde.

ad B4) Jaja, macht nur eure Pilotprojekte. Kein Mann, der irgendwas auf dem Kasten hat geht noch in den öffentlichen Dienst. Im vorauseilenden Quotengehorsam werden selbst in Bereichen mit über 70% Frauenanteil noch Frauen bevorzugt eingestellt. Aber im öffentlichen Dienst kann man gut derartige dystopische Konzepte umsetzen, denn das größtenteils männliche Steuervieh muss den Unsinn zwangsweise finanzieren. Ein gutes Beispiel dafür ist Schweden, das bereits einen Überhang von 80% Frauen im öffentlichen Sektor aufweist.

ad B5) Hier gilt das unter A3 Ausgeführte analog.

Abschließende Gedanken zum Themenblock B :

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Initiatoren der Meinung sind, Frauen haben es einfach nicht drauf, man kann sie nicht für voll nehmen und muss sie deshalb mit besonderen Schutzmaßnahmen, die an Regelungen für Kinder oder Behinderte erinnern, bevorzugen. Ich habe Gott sei Dank nicht so ein negatives Frauenbild und bin der Meinung, dass Frauen sehr wohl das Zeug haben sich zu behaupten. Sie müssen dafür nur diesselben Anstrengungen unternehmen und sie müssen es vor Allem auch wollen. Die Erfahrung und die Wissenschaft zeigen deutlich, dass sich Frauen das seltener antun wollen, weil ihre Präferenzen im Schnitt ganz woanders liegen. Aber was interessiert Ideologen schon Wissenschaft ?

Themenblock C : „ARBEIT VERTEILEN“

  1. Eine schrittweise Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei Lohn- und Personalausgleich
  2. Die staatliche Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen, um eventuelle Wettbewerbsnachteile auszugleichen.

ad C1) Einen besseren Vorschlag, um Österreichs Wirtschaft nachhaltig zu schädigen, kann man gar nicht bringen. In Zukunft müsste ein Arbeitgeber also für den gleichbleibenden Output von 3 Leuten eine zusätzliche Person einstellen. Wenn man bedenkt, dass schon heute in den meisten Branchen die Lohnkosten den Löwenanteil der Stückkosten ausmachen kann man sich leicht ausrechnen welchen Einfluss das auf den Preis der Produkte im Ausland hat.

ad C2) Dieser Punkt wird auf der Homepage weder präzisiert noch begründet, daher fällt es auch schwer hier Kritik anzubringen. Die Frage bleibt aber trotzdem offen, warum der Steuerzahler (und für nichts anderes steht „der Staat“) einen Wettbewerbsnachteil auszugleichen hat ?

Abschließende Gedanken zum Themenblock C :

Die Hauptargumentationslinie für den gesamten Themenblock C auf der Website ist, dass Frauen angeblich zwei Drittel (die Wahrheit dieser Zahl lassen wir jetzt einmal dahingestellt) aller „unbezahlten“ Arbeit im privaten Bereich verrichten. Als Allererstes ist gleich einmal anzumerken, dass die verrichtete Arbeit in keinem Fall „unbezahlt“ ist. Was würde die Frau sonst essen ? Außerdem hat die Frau automatisch Anspruch auf einen Teil des Partnereinkommens. Und für Pflegefälle gibt es staatliches Pflegegeld. Die private Arbeit ist also mitnichten „unbezahlt“. Oder soll ich mit meinen Steuergeldern eine Frau dafür „bezahlen“, dass sie ihr eigenes Geschirr abwäscht ?

Ein weiterer Punkt ist hier auch noch wichtig : Frauen sind im Schnitt hypergam. Daher ist es meistens auch so, dass der Mann auf Drängen der Frau weiter im Beruf bleibt, weil das den ökonomischen Nutzen für das Paar maximiert. Niemand verbietet Frauen sozial nach unten zu heiraten, wo sie dann die Top-Verdiener wären.

Als letzter Punkt bleibt anzumerken, dass verminderte Arbeit zu Hause (egal ob das Kinderbetreuung, Pflege oder Haushalt ist) auf keinen Fall zwingend zu mehr Erwerbstätigkeit von Frauen führt. Beispielhaft sei hier die Widerlegung der Mär, dass ausreichende und kostenlose Kinderbetreung zu einer Steigerung der Erwerbstätigkeit von Müttern führen würde angemerkt.

Themenblock D : „ARMUT BEKÄMPFEN“

  1. Einen staatlich garantierten Anspruch auf Unterhaltsvorschuss solange Familienbeihilfe bezogen wird
  2. Die Anpassung des Betrags an angemessene Regelbedarfssätze
  3. Entkoppelung der Zahlung von der Leistungsfähigkeit des*der Unterhaltspflichtigen, gleichzeitige Beibehaltung der Verpflichtung zur Rückzahlung nach Leistungsfähigkeit
  4. Bundesweiten Ausbau der staatlich finanzierten, rechtlich abgesicherten Frauen- und Mädchenberatungsstellen

ad D1) Mit der sogenannten „Frauenbefreiung“ wollten sich Frauen aus der Abhängigkeit von Männern emanzipieren. Ein nobles und nachvollziehbares Anliegen. Leider haben die damaligen Feministinnen nicht mit der Natur bestimmter Frauen nachfolgender Generationen gerechnet, die sich in einer maßlosen Anspruchshaltung niederschlägt. Die ehemaligen Ehemänner haben nämlich noch die eine oder andere Gegenleistung für die absolute Bereitschaft gefordert, die Frau lebenslang zu versorgen. Der Ersatzmann „Staat“ tut das nicht mehr.

Die Forderung bedeutet nämlich übersetzt nichts anderes als : Ich will immer ein Kind haben können. Mir zuzumuten, dafür sparen zu wollen ist eine Frechheit. Irgendjemand hat für mein Kind zu bezahlen. Da ich gleichzeitig von der Verpflichtung entbunden sein möchte, mir einen entsprechenden Partner zu suchen, möchte ich vögeln können mit wem ich will, selbst wenn es der namenlose Urlaubsflirt ist, und der Staat (=der Steuerzahler) übernimmt die Rolle des Zahlers für meinen egoistischen Kinderwunsch.

Und obwohl das zu sagen politisch unkorrekt ist (was mir offen gesagt am Allerwertesten vorbeigeht) eine ganze Menge Frauen instrumentalisieren Kinder dafür, sich selbst versorgt zu wissen und nicht arbeiten zu müssen. Daher kommt auch das Paradoxon, dass selbsternannte Frauenvertreter ständig die vermehrte Mitarbeit von Vätern einfordern, aber wenn es hart auf hart kommt (wie im Fall der Scheidung) wird plötzlich wieder auf den NS-Mutterkult zurückgegriffen und jede Verbesserung für Trennungsväter mit Zähnen und Klauen bekämpft. Das ist so durchsichtig, dass es fast schon weh tut.

ad D2) Bei den Regelsätzen für den Unterhaltsvorschuss sieht man sehr gut, in was für einem Unrechtsstaat wir leben. Wenn Männer zahlen sollen, kommen durch die Bank höhere Beträge zur Anwendung als wenn der Staat den Unterhalt bevorschusst. Diese Phantasiesätze werden dann auch noch durch himmelschreinde Ungerechtigkeiten wie den „Anspannungsgrundsatz“ ergänzt. Entweder gibt es einen neutralen Betrag, der einem Kind ein Auskommen ermöglichen soll, dann muss das auch für den Staat gelten oder eben nicht.

ad D3) Es gilt das unter D1 gesage analog. Natürlich wollen (bestimmte) Frauen von jeglicher Verantwortung für eigenes Handeln entbunden werden. Alle Vorteile, die irgendwo generiert werden, sollen Ihnen zugute kommen, alle Nachteile, die durch eigenes Handeln entstehen, sollen jemand anderem aufgebürdet werden. Im Englischen gibt es ein schönes Wort dafür, es nennt sich hypoagency.

ad D4) Das ist ein hier versteckter (weil thematisch nicht dazupassender), schamloser Punkt des rent-seeking. Die Mehrzahl der existierenden Frauenvereine und -beratungsstellen sind schon jetzt durch latenten Männerhass gekennzeichnet. Man(n) kann sich unschwer ausrechnen, welche Art von Frauen sich dort wohlfühlen und ihren Arbeitsplatz haben. Im Gegenzug gibt es bereits jetzt ein gravierendes Mißverhältnis zwischen genderspezifischer Beratung im Land, die einseitigen Frauenberatungen übertreffen die Männerberatungen in Quantität, Qualität, Anzahl der staatlich subventionierten Arbeitsplätze und staatlichen Transferleistungen um ein Vielfaches. Es geht hier schlicht und ergreifend darum, für die eigene Klientel (Gender-Studies Absolventinnen u.ä.), die im realen Wirtschaftsleben niemand braucht, neue – von Steuergeldern finanzierte – Jobs zu schaffen.

Abschließende Gedanken zum Themenblock D :

Armut wird hier ausschließlich als Frauenproblem dargestellt. Das ist menschenverachtend und widerlich. Obwohl es stimmt, dass Frauen leicht überdurchschnittlich arm oder armutsgefährdet sind, ist die Differenz nicht so groß (19% der Frauen bzw. 16% der Männer), außerdem ist zu berücksichtigen, dass Männer weitaus öfter berufstätig sind als Frauen und trotzdem arm sind. Das Ausblenden der armen Männer entspricht genau dem Empathy-Gap, dem Männer und Frauen gleichermassen erliegen, der aber bei Frauen weitaus stärker ausgeprägt ist.

Themenblock E: „WAHLFREIHEIT ERMÖGLICHEN“

  1. Den Rechtsanspruch auf kostenlose, qualitativ hochwertige Betreuung für jedes Kind bis zum 14. Lebensjahr unabhängig vom Alter des Kindes, Wohnort und Erwerbsstatus der Eltern
  2. Die Vereinbarkeit der Betreuungseinrichtung mit einer Vollzeitberufstätigkeit der Eltern, also ganztägige und ganzjährige Öffnungszeiten sowie leichte Erreichbarkeit
  3. Vereinheitlichte bundesweite Qualitätsstandards für eine bedarfsorientierte Betreuung und eine individuelle (Früh-)Förderung

ad E1) Die Forderungen sind oft unfreiwillig komisch. Auf der Website wird – entgegen den Tatsachen – angeführt, Kinderbetreuung und Altenpflege seien die Hauptgründe für weibliche Teilzeit. Implizit wird unterstellt, die Frauen würden ja alle gerne Vollzeit arbeiten, wenn sie nur könnten. Warum soll der Rechtsanspruch dann unabhängig vom Erwerbsstatus der Eltern sein ? Da will sich doch wohl niemand von des Steuerzahlers Geld finanzierte Freizeit genehmigen, oder ? Und warum soll die Betreuung kostenlos sein ? Ich meine, wenn der Staat Kinder in den Kindergarten zwingt, was in Österreich teilweise der Fall ist, ja dann gehe ich mit der Kostenlosigkeit konform, aber sonst ? In den weiteren Ausführungen auf der Website wird sogar darüber gejammert, dass das Mittagessen der eigenen Kinder zu bezahlen ist. Ja warum soll der Steuerzahler jemandes Kinder verköstigen ?

ad E2) Was soll das überhaupt bedeuten ? Ist 2 Stunden pendeln mit eingeschlossen, also Kindergarten bis 8 Uhr abends ? Und was heißt leichte Erreichbarkeit ? Leicht erreichbar für wen und womit ?

ad E3) Ich gehe, als gebranntes Kind, davon aus, dass mit Frühforderung Gender-Gedöhns gemeint ist. Gehirnwäsche kriegt mein Kind sicher nicht, und auch anderen Kindern sollte man das nicht zumuten.

Themenblock F : „VIELFALT LEBEN“

  1. Verbot von Werbungen, Marketingstrategien und sonstigen kommerziellen Medieninhalten, die Menschen in abwertender, stereotyper und/oder sexistischer Weise darstellen
  2. Gesetzliche Verankerung einer geschlechtersensiblen Ausbildung aller Pädagog*innen mit bundesweit einheitlichen Standards und Evaluationsmaßnahmen, sowie staatliche Finanzierung und gesetzliche Verankerung von Institutionen und Beratungsstellen, die in diesem Bereich Schulungen, Aus- und Weiterbildung anbieten.
  3. Verbot der sexualisierten Darstellung Minderjähriger
  4. Verbot von geschlechterdiskriminierenden und stereotypen Darstellungen in Kinder- und Jugendmedien, insbesondere in Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen
  5. Presseförderungsbonus für alle Medien, die sich in der Blattlinie zu einer geschlechtersensiblen, klischeefreie Berichterstattung bekennen

ad F1) Diese Forderung sehe ich dreigeteilt. Den Wunsch, Menschen in Werbungen nicht abwertend darzustellen unterstütze ich vorbehaltslos. Bei sexistisch bin ich nicht so vorbehaltlos, da der Begriff nicht neutral, sondern ideologisch aufgeladen ist. Insbesondere bei Feministen ergibt sich hier ein Tunnelblick, der blind ist für Sexismus gegenüber Männern, ja manche bestreiten sogar, dass es Sexismus gegenüber Männern überhaupt geben könne. Deutlich wird dies z.B. an der Aussage auf der Website :

Frauen* sind entweder Mütter oder Karrieremenschen, fürsorglich und emotional oder egoistisch und kalt, leicht bekleidet und sexuell verfügbar oder prüde. Männer* werden hingegen als sportlich, beruflich erfolgreich, politisch aktiv und dominant abgebildet.

Wer die eindeutig vorhandene Abwertung von Männern in der Werbung nicht bemerkt, der ist entweder ideologisch blind, oder begrüsst sie sogar. Eine kleine witzige Geschichte in eine Werbung verpackt, in der ein Mann nicht zuhören kann, oder eine Frau nicht einparken empfinde ich nicht als schlimm, wenn klar wird, dass das komische Element überwiegt.

Ein Verbot von Stereotypen ist hingegen konsequent abzulehnen. In letzter Konsequenz dürfte in keiner Werbung mehr ein Mann am Arbeitsplatz oder eine Frau beim Stillen gezeigt werden. Das ist lächerlich und obendrein Gender-Gehirnwäsche. Big-Brother lässt grüßen.

ad F2) Und täglich grüßt das Murmeltier. Wir sind wieder beim rent-seeking. Zusätzlich zum oben gesagten, dass selbstberufene Männerhasser und Genderstudierte um ihre Jobchancen fürchten, und sich deshalb neue Plätze am steuerfinanzierten Futtertrog des Staates sichern wollen, steht hier sogar noch viel mehr auf dem Spiel. Es geht um die totalitäre Durchdringung aller Kindergärten mit rechtsextremer Genderideologie, sie möchten die Kleinsten so früh wie möglich staatlich unterstützt indokrinieren, nämlich schon dann, wenn sie am Wehrlosesten sind.

ad F3) Diesen Punkt unterstütze ich. Zu bedenken ist dabei sicherlich, dass die Werbebranche weiblich ist. Ich selbst wurde bei 2 verschiedenen Gelegenheiten Zeuge von Model-Nachwuchsveranstaltungen. Das waren 13-15 jährige Gören, die man dann später als Model mit Make-up künstlich älter machte. Man müsste dann eigentlich auch konsequent für ein Verbot von Szenen eintreten, in denen ein Junge einem Mädchen ein Eis spendiert oder es gegen Andere verteidigt.

ad F4) es gilt das zu F1 ausgeführte analog

ad F5) Ein indirekter Angriff auf die Pressefreiheit. Genehme Berichterstattung soll belohnt, das Gegenteil bestraft werden. Auch an diesem Beispiel wird wieder deutlich, wie sehr der Feminismus die Grundfreiheiten unseres Staates gefährdet. Es gilt die Maxime „Alles ist erlaubt“, solange es nur gegen oder für die Richtigen geht. Grund- und Menschenrechte, zentrale Werte einer aufgeklärten westlichen Demokratie, Rechtsstaat, vor Feminismus ist nichts sicher.

Abschließende Gedanken zum Themenblock F :

Themenblock F hat mit seiner Überschrift „Vielfalt leben“ genausoviel zu tun wie der Sprichwörtliche Reissack in China mit dem Wetter in Tirol. Es geht um Einschränkungen, Verbote, Rent-Seeking und Beeinträchtigung der Pressefreiheit. George Orwell lässt grüßen.

Themenblock G : „SELBST BESTIMMEN“

  1. Die Verankerung und Finanzierung von zeitgemäßer Bildung zu den Themen Sexualität, Verhütung und Schwangerschaft in Schulen und Bildungseinrichtungen
  2. Staatlich finanzierte, rechtlich abgesicherte, anonyme und kostenfreie Beratungsstellen in ausreichender Zahl zu Sexualität, Geschlechtsidentität, Verhütung und Schwangerschaftsabbruch
  3. Gratis in Beratungsstellen zur Verfügung gestellte Verhütungsmittel
  4. Die volle Kostenübernahme von Schwangerschaftstests, Verhütungsmitteln, die eine ärztliche Untersuchung und Beratung voraussetzen sowie von Schwangerschaftsabbrüchen durch Krankenkassen
  5. Angebot und Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen in allen öffentlichen Krankenanstalten

ad G1) And again : rent seeking. Was werden sich die Initiatoren wohl dabei gedacht haben ? Neue Themenfelder und steuerzahlerfinanzierte Arbeitsplätze für Gendertanten u.ä.

ad G2) and again and again : rent-seeking. Was werden sich die Initiatoren wohl dabei gedacht haben ? Neue Themenfelder und steuerfinanzierte Arbeitsplätze für Gendertanten u.ä.

ad G3) ähh, warum ? Ich lasse mir gerade noch einreden unter gewissen Voraussetzungen für Teenager staatliche subventionierte Verhütungsmittel bereitzustellen. Aber so ? Die an der Armutsgrenze dahinvegetierende Mehrkindfamilie soll der promovierten Gendertante aus Steuergeld die Pille bezahlen ?

ad G4) ähh, warum ? Es gilt selbiges wie bei G3. Wer auf gar keinen Fall Kinder haben will, der sollte keinen Sex haben, das gilt für Männlein wie Weiblein.

ad G5) Die Initiatoren haben wohl vergessen, dass Abtreibung nach wie vor kein Recht ist, sondern aufgrund bestimmter Umstände und nur unter gewissen Voraussetzungen ausnahmsweise straffrei ist. Und das ist gut so, immerhin reden wir hier von der Vernichtung von Menschenleben.

Themenblock H : „GEWALT VERHINDERN“

  1. Den bundesweiten Ausbau von staatlich finanzierten und rechtlich abgesicherten, leicht zugänglichen, kostenfreien Einrichtungen und Beratungsstellen für alle gewaltbetroffenen Frauen* und ihre Kinder
  2. Den Ausbau der Kooperation zwischen Behörden, Gerichten und Gewaltschutzzentren
  3. Verstärkte Sensibilisierungsprogramme in Schulen, der Justiz und der Polizei sowie Präventionsprogramme und Antigewalttrainings für Gefährdende

ad H1) und da haben wir es wieder : rent seeking. Wer soll wohl in den steuergeldfinanzierten Einrichtungen tätig werden ? Und obendrein haben die Hauptbetroffenen von Gewalt, nämlich Männer und ihre Kinder im Moment 0, in Worten NULL staatliche finanzierte Einrichtungen an die sie sich wenden können, und das obwohl Männer in fast allen Gewaltkategorien die Hauptbetroffenen von Gewalt sind und Gewalt gegen Kinder in der Mehrzahl von Frauen ausgeübt wird. Die von diversen staatlichen Stellen genannten Einrichtungen für Männer sind auf die Täterarbeit mit Männern spezialisiert und können mit Männern als Opfer von Gewalt gar nichts anfangen.

ad H2) na klar, Gerichte sollen noch weniger objektiv entscheiden, als sie das jetzt schon tun, und lieber den „objektiven“ Frauenhäusern- und verbänden zuhören. Ich krieg mich nicht mehr ein vor Lachen.

ad H3) Ob damit Sensibilisierungsprogramme gemeint sind, die Bezwecken sollen, dass man bei der Polizei männliche Opfer häuslicher Gewalt und deren Kinder nicht lächerlich macht und wegschickt, obwohl Männer zu mehr als 50% Opfer häuslicher Gewalt sind ? Ich denke wohl eher nicht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass damit Präventionsprogramme und Antigewalttrainings für Frauen gemeint sind, obwohl sie es sind, die hauptsächlich Gewalt gegen Kinder ausüben. Und so bleibt der übliche sexistische, menschenverachtende Nonsense übrig, der sich durch das gesamte Pamphlet zieht, welches sich Frauenvolksbegehren nennt.

Themenblock I : „SCHUTZ GEWÄHREN“

  1. Die gesetzliche Verankerung von frauen- und geschlechtsspezifischen Fluchtgründen nach UNHCR-Richtlinien sowie eine geschlechtersensible Auslegung und Anwendung von Migrationsrecht, wie es etwa die UN-Frauenrechtskonvention und Istanbul-Konvention vorsehen
  2. Verpflichtende Weiterbildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen für Polizei, Dolmetscher*innen sowie behördliche und gerichtliche Entscheidungsträger*innen
  3. Das Recht auf schnelle und sichere Familienzusammenführung
  4. Einen eigenständigen und vom/von der Ehepartner*in unabhängigen Aufenthaltsstatus
  5. Die geschlechtergetrennte Unterbringung, spezielle Schutzräume sowie Zugang staatlich finanzierter, geschlechtsspezifischer, medizinischer und psychologischer Therapie und Beratung

ad I1) Gleich zu Anfang, die UN-Frauenrechtskonvention ist sexistischer Unsinn übelster Sorte, genauso wie die Istanbul Konvention. Österreich sollte sofort, aber besser gestern als heute, diesen Quatsch aufkündigen. UNHCR blendet wenigstens die Probleme von Männern nicht aus, insofern ist er ehrlicher und glaubwürdiger als der Rest der Bande.

ad I2) huch wie überraschend. rent-seeking. Preisfrage : Wer soll das wohl sein, der Polizei, Behörden, Dolmetscher und Gerichte „sensibilisert“ ?

ad I3 und I4)  Die beiden Punkte widersprechen sich größtenteils.

ad I5) sexistische Geschlechtersegregation (weil basierend auf einer eindimensionalen Täter-Opfer Schiene) und rent seeking – oh Überraschung – die Forderung von weiteren Finanzzitzen, an denen man bei Mama Staat, die von Papa Steuerzahler gefütter wird, saugen kann. Oder wer soll wohl die Therapie und Beratung übernehmen ?

 

FAZIT :

Dieses Frauenvolksbegehren transportiert ein Frauenbild in dem :

  • wesentliche Werte wie Freiheits-, Grund- und Menschenrechte zum Vorteil von Frauen nicht mehr für alle gelten sollen (Themenblock A)
  • Frauen unfähig sind in einer sozialen Marktwirtschaft im Wettbewerb zu bestehen, zu dumm sind ihr Gehalt zu verhandeln und zu beschränkt um sich die Jobs auszusuchen die sie für sich selbst für richtig halten (Themenblock B)
  • ein ganzes Land für eine verrückte Ideologie in den wirtschaftlichen Abgrund getrieben wird (Themenblock C)
  • Frauen jetzt auch noch die Verantwortung für ihr eigenes Sexualleben und dessen Folgen abgenommen werden soll und stattdessen dem Steuerzahler aufgebürdet wird (Themenblock D)
  • der Steuerzahler für Betreuung und Mittagsverköstigung der Kinder aufkommen soll, womit im Zusammenhang mit Themenblock D fast gar keine Pflichten und keine Verantwortung mehr bei der Frau übrigbleibt (Themenblock E)
  • Mädchen und Frauen so blöd, unselbstständig und naiv sind, dass man sie vor Werbung und vor Bildchen in Büchern schützen muss (Themenblock F)
  • Frauen nicht zugemutet werden kann, sich über ihre Sexualität selbst zu informieren und die Kosten für ihr Sexualleben (Verhütung, Abtreibung e.t.c) selbst zu bezahlen, so dass man diese Kosten einer Versichertengemeinschaft aufbürden muss, d.h. wirklich Kranke und Leidende haben dann weniger Geld zur Verfügung (Themenblock G)
  • ausschließlich Frauen Opfer von Gewalt sind was ihnen die Chance nimmt ihre eigenen Täteranteile an Gewalthandlungen zu reflektieren und menschenverachtend gegenüber allen anderen Opfern ist (Themenblock H)
  • bereits Bestrebungen erkennbar sind nur Frauen einen sexistischen Asylstatus einzuräumen, und wer seine Pappenheimer kennt der weiß, was am Ende eines solchen Prozesses herauskommen wird, nämlich die Forderung Männern gar kein Asyl mehr zu gewähren, bloß weil sie Männer sind. (Themenblock I)
  • sich über alle Themenbereiche erstreckt, dass sich die Initiatoren und deren Günstlinge ganz stark in den öffentlichen Sektor hineinreklamieren wollen mit ein paar echten und vielen herbeiphantasierten Problemen den Steuerzahler ausnehmen wollen. (Themenbereichsübergreifend => rent seeking)

Es ist ein schreckliches Frauenbild, welches da propagiert wird und ich bin froh und zuversichtlich zugleich, dass nur ein Bruchteil der Frauen so ticken. Bei all der gezeigten Unmündigkeit müsste man ja fast schon wieder darüber nachdenken, ob das Wahlrecht für Frauen überhaupt gerechtfertigt ist (wer Ironie findet, darf sie behalten).

Und für den privaten Bereich kann ich nur sagen, wer mit einer Frau anbandelt, die sich für das Frauenvolksbegehren einsetzt oder es befürwortet (und weiß was da gefordert wird) dann kann es nur heißen, nichts wie Hände weg. So eine Frau willst du dir nicht eintreten.

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Der Empathy-Gap

Posted by Clochard - 4. Februar 2018

Viele Männerrechtler fragen sich oft, warum aus den Reihen der Bevölkerung so wenig Aufmerksamkeit und Mitgefühl für berechtigte männliche Anliegen kommt. Insbesondere verwundert es viele, dass gerade von Frauen, denen so viel Empathie und Einfühlungsvermögen nachgesagt wird, nicht die geringste Anteilnahme für spezifisch männliche Problemstellungen und Anliegen artikuliert wird – und mögen diese noch so gravierend sein.

Die Antwort darauf ist vielschichtig, aber auch hier kann uns die Wissenschaft einige Erklärungen liefern.

        1. Own Gender Preference

          Diese Studie beschäftigt sich mit „Own Gender Preference“ also darüber, ob angehörige eines Geschlechtes ihr eigenes Geschlecht bevorzugen bzw. für das bessere, überlegenere halten. Aus dem Abstract der Studie

          The development course of implicit and explicit gender attitudes between the ages of 5 and adulthood is investigated. Findings
          demonstrate that implicit and explicit own-gender preferences emerge early in both boys and girls, but implicit own-gender
          preferences are stronger in young girls than boys. In addition, female participants’attitudes remain largely stable overdevelopment, whereas male participants’implicit and explicit attitudes show an age-related shift towards increasing femalepositivity. Gender attitudes are an anomaly in that social evaluations dissociate from social status, with both male and female participants tending to evaluate female more positively than male.

          Das bedeutet ab dem Alter von 5 Jahren bevorzugen Mädchen ihr eigenes Geschlecht stärker als Jungen deren eigenes Geschlecht, mit fortschreitendem Alter verstärkt sich dieser Bias noch leicht, während er sich in der Adoleszenz bei Jungen umdreht, und diese als Männer Frauen für das bessere Geschlecht halten und sie diese bevorzugen. Interessanterweise scheint das aber keine gottgegebene Tatsache zu sein, nach Baumeister ist es einmal anders gewesen (wobei ich hier keine Quellenangabe gefunden habe) :

          I said that today most people hold more favorable stereotypes of women than men. It was not always thus. Up until about the 1960s, psychology (like society) tended to see men as the norm and women as the slightly inferior version. During the 1970s, there was a brief period of saying there were no real differences, just stereotypes. Only since about 1980 has the dominant view been that women are better and men are the inferior version.

        2. Frauen haben weniger Mitgefühl für „Feinde“ als Männer

          Diese Studie untersucht den Einfluss der persönlichen Beziehung auf das Einfühlungsvermögen und das Mitgefühl von Frauen und Männern. Dies ist insbesondere interessant, als ja, wie in der Einleitung schon angedeutet Frauen gerne nachgesagt wird das empathischere, einfühlsamere Geschlecht zu sein. Die Studie untersucht demnach wie es um die Empathie bei beiden Geschlechtern bestellt ist, wenn eine bestimmte Situation die Versuchsperson selbst betrifft, die Situation einen Freund betrifft oder die Situation einen Feind betrifft. Aus der Studie :

          Analyses of these scores did not show an overall gender difference in empathy, but revealed that women’s level of empathy is more affected by the relationship they have with the other person; they showed somewhat greater empathy levels toward friends, but lower levels towards enemies. Although this result has not been reported before, it is congruent with results from studies of helping behavior.
          In a meta-analysis of studies measuring people’s willingness to help
          in real-life situations Eagly and Crowly (1986) found that men were actually significantly more likely to provide aid than women. However, they pointed out
          that the vast majority of these studies involved providing help to a stranger, which women may find somewhat threatening. Some more recent studies have found no gender difference in less threatening situations (e.g. Reysen & Ganz, 2006) or a tendency for women to give more help when the person receiving the help is a friend (George, Carroll, Kersnick & Calderon, 1998).

          Nach der Studie zeigen also Frauen für eine Person, die sie als „Feind“ empfinden deutlich weniger Empathie als Männer unter gleichen Bedingungen. Interessanterweise wurden in der Studie den jeweiligen Teilnehmern Freunde und Feinde ihres jeweils eigenen Geschlechts vorgesetzt. Man darf natürlich spekulieren, ob der GAP noch größer gewesen wäre, wenn die „Feinde“ der Frauen männlich dargestellt worden wären. Nachdem der Feminismus seit den 70-jahren relativ erfolgreich die gesamte männliche Hälfte der Menschheit als Feindbild der Frauen aufbaut braucht man sich schon alleine aufgrund der Ergebnisse dieser Studie nicht zu wundern, warum vergleichsweise so wenige Frauen Mitgefühl für Männer zeigen.

        3. moralische-ethische Entscheidungsgrundlagen

          Diese Untersuchung wie auch mehrere Studien belegen, dass sich Männer und Frauen bei moralisch-ethischen Entscheidungen völlig anders verhalten. Hier eine Aufstellung aus der ersten Untersuchung :

          Bei der Lösung ethischer Probleme tendieren Frauen dazu zu : Männer tendieren bei der Lösung ethischer Probleme dagegen eher dazu :
          hauptsächlich auf Gefühle Rücksicht zu nehmen
          hauptsächlich auf Regeln Rücksicht zu nehmen
          zu Fragen : Wer wird verletzt ?
          zu Fragen : Wer ist im Recht ?
          unvoreingenommen zu entscheiden
          Entschlusskraft zu schätzen
          den Kompromiss zu suchen
          eindeutige Enscheidungen zu treffen
          Lösungen zu suchen, die keinen Beteiligten „verletzen“
          Lösungen zu suchen, die objektiv fair sind
          sich auf Kommunikation zu verlassen
          sich auf Regeln und Gesetze zu verlassen
           an eine kontextbezogenen Relativismus zu glauben
          glauben an Objektivität und Unparteilichkeit
          sich von Gefühlen leiten zu lassen
          sich von Vernunft und Logik leiten zu lassen
          sich an die Regeln von Autoritäten nicht zu halten
           sich and die Regeln von Autoritäten zu halten

          Geradezu legendär ist hier der Meinungsstreit zwischen Lawrence Kohlberg und seiner SChülerin Carol Gilligan. Kohlberg entwickelte ein Stufenmodell moralisch-ethischer Entscheidungen, wobei er die weibliche Seite der persönlichen Anteilnahme bei Entscheidung als moralisch nicht so hochstehend einordnete wie die männliche Tendenz zu objektiver Fairness und Gerechtigkeit.
          Wie nicht anders zu erwarten nahm seine feministische Schülerin daran Anstoß und entwickelte ein Gegenmodell.
          Unterm Strich bleibt jedoch für das heutige Thema folgende Conclusio : Frauen sind offenbar bei moralisch-ethischen Entscheidungen im Schnitt weniger in der Lage objektiven Fairness- und Gerechtigkeitskriterien Rechnung zu tragen.

        4. Zwischenergebnis :

          Wir kommen nun zu einem ersten Fazit. Die Fragestellung lautete, warum in der Bevölkerung so wenig Empathie für teilweise sehr drastische Probleme des männlichen Teils der Bevölkerung vorhanden ist. Die erste Studie ergibt, dass jener Teil der Bevölkerung, der bereits im Erwachsenenleben angekommen ist eine starke Präferenz zur besseren Beurteilung und Bevorzugung von Frauen per se aufweist. Die zweite Studie führt uns vor Augen, dass insbesondere Frauen eine besondere Beziehung zum Mitmenschen benötigen, um ihre Empathie ausleben zu können, sie vermögen das bei einer Person die „fremd“ oder ein „Feind“ ist sehr viel weniger, als das Männer können.
          Die letzte Studie führt uns vor Augen, wie Männer und Frauen zu ihren jeweiligen Entscheidungen finden, wenn sie vor eine moralisch-ethisches Problem gestellt werden. Es zeigt sich, dass für Frauen wieder die persönliche Anteilnahme eine herausragende Rolle spielt während sich Männer eher an objektivierbaren Gerechtigkeitskriterien orientieren.
          Im Ergebnis heißt das, eine einzelne Frau hält in diesen Tagen ihr Geschlecht für das Bessere und ihr näher stehende, in Alltagshandlungen wird ihr Geschlecht daher von ihr bevorzugt (Freund). Gleichzeitig wird ihr Geschlecht aber seit Urzeiten von den Männern (=Feind) „unterdrückt“. Dadurch wird ihre Tendenz verstärkt mit Frauen mehr mitzufühlen als mit Männern. Da ihre moralischen Entscheidungsgrundlagen objektive Gerechtigkeit nicht vorsehen, wird sie sich daher immer auf die Seite von Frauen stellen, egal wie objektiv ungerecht das im Endergebnis auch sein mag. Es gibt aber noch weitere Punkte, die die Stimmung in der Bevölkerung beeinflussen, nachdem wir uns bis jetzt hauptsächlich mit Gründen auf der Seite von Frauen befasst haben. Wie sieht es da mit Männern aus ?

        5. Eine Tochter zu haben, macht männliche Politiker mehr offen für einseitige Frauenbevorzugung, wie mehrere Studien belegen.

        6. Unsere Gesellschaft, aber insbesondere auch statushohe Männer profitieren vom Faktum des „Disposable Male“.

          Unsere Geschichte und Zivilisation ist gepflastert mit Männerleichen, seien es immens gefährliche Arbeiten, Kriege, waghalsige Unternehmungen u.v.m Ein Rütteln am Faktum des minderwertigen Männerlebens, eine höhere Wertschätzung männlicher Gesundheit und männlichen Lebens könnte zu großen Umstürzen in unserem Gesellschaftssystem führen.

        7. Der Schwelleneffekt

          Die Besonderheit, dass Frauen hypergam sind führt im Vergleich zu Männern zu einem bemerkenswertem Effekt. Frauen interessieren sich hauptsächlich für Männer, die mindestens ihrem gesellschaftlichem Status entsprechen, besser aber höher. Das führt zu einem Schwelleneffekt, der bewirkt, dass Frauen solche Männer gar nicht wahrnehmen, die gesellschaftlich unter ihnen stehen, insbesondere, weil diese Männer als „Heiratsmaterial“ sowieso nicht in Betracht kommen. Wir alle kennen den Satz, wonach die Energie der Aufmerksamkeit folgt. Frauen orientieren sich mit ihrem Blick immer nach oben, da Frauen aber Bildungs- und Einkommenmäßig stark aufgeholt haben, wird der Anteil jener Männer immer größer, der ihrer Aufmerksamkeit entgeht.

        8. Fazit

          In Anbetracht dieser Aufstellung darf es keinen Menschen wundern, warum spezifisch männliche Problemlagen weder Aufmerksamkeit noch Anteilnahme bekommen. Welche Strategien dazu führen könnten, diese Schieflage zu beheben, wird Gegenstand eines anderen Artikels in diesem Blog werden.

       

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„Entartete Kunst“

Posted by Clochard - 2. Februar 2018

Ich habe vor längerer Zeit 2 Themenkomplexe untersucht, nämlich ob der Feminismus faschistisch ist und ob der Feminismus rassistisch ist.

Obwohl ich im Ersten der beiden Beiträge damals noch geschrieben habe, dass Faschismus nicht zwingend mit Nationalsozialismus gleichzusetzten ist kommt man dennoch nicht umhin mit fortschreitender Zeitdauer immer mehr parallelen zum Nationalsozialismus zu entdecken.

Neben den bisher bestehenden Gemeinsamkeiten wie z.B. :

  • Mann + Jude => vom Staat offiziell ohne detailierte Begründung diskriminierbar
  • Die Juden + die Männer als Sündenbock für Alles
  • Ausrottungsphantasien in Bezug auf Männer + Juden (SCUM, #killallmen u.s.w)
  • Das Weltjudentum <=> das Patriarchat
  • der „ewige Jude“ <=> die toxische Männlichkeit
  • Rassenkunde <=> Gender Studies an den Universitäten
  • Männerstrafsteuer <=> Judenvermögensabgabe wird bei einem Freibetrag von 5 000 RM auf 20 % des Vermögens festgesetzt
  • Women only (Konferenzen, Orte,  e.t.c ) <=> nur für Arier
  • Frauenquoten <=> Arisierungen
  • Frauenquoten an Unis <=> Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen Begrenzung der Anzahl jüdischer Schüler und Studenten entsprechend dem Bevölkerungsanteil auf 1,5 %
  • u.v.m

wird nun eine weitere Gemeinsamkeit in Angriff genommen. Es häufen sich feministische Angriffe auf die Kunst. Hier 2 exemplarische Beispiele aus letzter Zeit :

Wie Arne auf Genderama berichtete, wird ein Gemälde in einer Galerie in Manchester abgehängt, weil es nicht dem feministischen Zeitgeist entspricht, in einem anderen Fall hat der allgemeine Studentenausschuß erwirkt, dass ein an der Fassade der Hochschule angebrachtes Gedicht von Eugen Gomringer entfernt werden muss, wie Lucas Schoppe auf seinem Blog berichtete.

Wir hatten das schonmal, nämlich vor rund 75 Jahren. Damals bezeichnete man Kunst, die nicht dem „Zeitgeist“ entsprach als „entartete“ Kunst. Heute erleben wir eine Renaissance. Der Feminismus macht große Schritte in Richtung Nationalsozialismus und es werden täglich mehr.

 

 

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Feminismus auf den Punkt gebracht !

Posted by Clochard - 28. Februar 2014

Nach längerer Zeit melde ich mich zurück.
Nach vielen privaten Ereignissen habe ich jetzt endlich wieder Zeit regelmäßig Beiträge zu veröffentlichen.
Leider hat sich in der Zwischenzeit kaum etwas verbessert, ja ganz im Gegenteil.
Trotzdem für heute nur ein kurzer Beitrag :

Ohne Worte ....................

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Mädchen und Reiche werden in der Schule besser benotet

Posted by Clochard - 30. Juli 2013

Wie die Kleine Zeitung berichtet werden laut PISA Sonderauswertung in Österreich bei den Schulnoten zwei Kategorien von Schülern bevorzugt : Mädchen und Reiche

Wenn man kurz überlegt, was bleibt da noch über ?

Nach Abzug der Reichen noch die mittleren und Armen, von deren Gesamtheit man noch die Mädchen abziehen muss :

Also die gesamte männliche Mittel- und Unterschicht.

Jetzt sind wir endlich dort, wo Feministen die Gesellschaft haben wollen. Direkt auf dem Weg in ein neues männliches Prekariat. Wer glaubt unsere männlichen Dödeln in den politischen Entscheidungspositionen hätten da was dagegen ist auf dem Holzweg, denn schließlich ist ihr eigener Nachwuchs – Geschlecht egal – doch auch noch privilegiert.

Was wir aus anderen Ländern schon länger belegt haben, ist damit nun auch für Österreich offiziel, zumal es bei uns ganz besonders schlimm zu sein scheint. Nur in Singapur und Belgien ist die Korrelation zwischen Leistung und Schulnote noch zusammenhangloser als bei uns.

Zitat aus der Kleinen Zeitung :

Schulnoten sagen in den OECD-Ländern nicht nur etwas über die Leistung und damit zusammenhängende Verhaltensweisen aus – es werden auch systematisch Schülermerkmale belohnt oder bestraft, die nicht mit dem Lernen zusammenhängen. So bekommen etwa Mädchen und Schüler mit höherem sozioökonomischem Status in allen Ländern und Volkswirtschaften bessere Noten als ihre Mitschüler, zeigt eine Sonderauswertung der PISA-Studie. Österreich schneidet dabei besonders schlecht ab.

Zitatende

Kleine Buben und Teenagerburschen werden also inzwischen strukturell diskriminiert, in allen westlichen Industrienationen.

Ich weiß nicht was noch passieren muß, damit Österreichs Männer ihren Arsch in Bewegung kriegen. Natürlich habe ich Kenntnis von der männlichen Psyche und deren Bestreben bestimmte Dinge einfach auszusitzen, besonders wenn es um einen selbst geht.

Aber ich weiß auch um die besonders guten Eigenschaften der männlichen Psyche, nämlich den Schwachen beizustehen.

Väter, Großväter, Onkeln (aber auch Mütter, Großmütter, Tanten) hier geht es nicht um euch, hier geht es um die wehrlosesten der Gesellschaft, kleine Buben auf die die feminisierte Gesellschaft eindrischt. Die können sich nicht wehren und werden von euch ganz alleine gelassen.

 

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Kurzmeldung : Frau fordert weibliches Vetorecht für Samenspende

Posted by Clochard - 13. Juni 2013

Heute nur eine Kurzmeldung.
Der verlinkte Artikel ist zwar schon etwa älter, aber immer noch für ein paar Lacher gut.
Schließlich soll hier auf dem Blog der Humor auch nicht zu kurz kommen.

In Enland forderte eine Frau nach einer Samenspende ihres Mannes ein Vetorecht für Ehefrauen bei Samenspenden.

Ich kann da nur sagen : „Mein Sack gehört mir“ und dies sei zum wiederholten Male eine Warnung an alle männlichen Einfaltspinsel die von Mutti nicht genug Liebe bekommen haben und glauben dies wäre eine bessere Welt, wenn sie nur von Feministen oder Frauen geführt werden würde.

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Glauben Feministinnen Frauen wären Behinderte ?

Posted by Clochard - 1. Februar 2013

Sicherlich jeder hat in den Medien oder auch nur als Aussage einer durch die Bank inkompetenten Frauenministerin schon einmal das große Klagelied vernommen durch die pöhse, pöhse Medienwelt würden Frauen allerorts in die Bulimie oder Magersucht getrieben.

Es wird argumentiert durch die Darstellung bestimmter Frauentypen in den Medien, durch die Anwendung von Photoshop u.ä. Tools, durch die Mannequin-Vorbilder würden Frauen regelrecht in den Hungerwahn getrieben, eine aufoktroyierte Zwangswahrnehmung der sie sich unter keinen Umständen entziehen können und damit Marionettenpuppen gleich in die Magersucht manipuliert werden.

Drehen wir den Spieß einmal um. Manchmal hilft es eine andere Perspektive einzunehmen um die Absurdität und Lächerlichkeit einer Sache zu begreifen.

Das Pendant zum schlanken Frauenkörper ist der muskulöse Männerkörper.
Es ist ja nun nicht so, daß man nicht auch als Mann allerorten mit Darstellungen von übertrieben muskulösen Körpern konfrontiert wird, ganz egal ob das Filme, Werbeplakate, Videospiele, Actionfiguren o.ä. ist.
Jeder dieser Körper ist eine Überzeichnung des Naturzustandes, wer z.B. einen Steinmetz kennt wird wissen, daß sich derartige Muskeln nicht alleine durch beständige körperliche Arbeit automatisch bilden, es Bedarf einer gewaltsamen einseitigen Deformation des Körpers um so aussehen zu können, meist auch unter Zuhilfenahme von (bio-) chemischen Helferleins.

Käme nun irgendjemand auf die Idee Männer würden durch derartige Darstellungen zur Einnahme von Steroiden, in die Kraftkammern getrieben und man müßte dem sofort Einhalt gebieten weil sich die armen Männer scharenweise ihre Gesundheit vernichten, da sie ja willenlose Puppen der medialen Beeinflussung sind ?
Klingt lächerlich, nicht wahr ?

Sofort erkennt man die Tatsache, daß es natürlich Männer gibt, die sich sowas als Vorbilder nehmen und Kraftkammern aufsuchen um sich fast schon karikierte Muskelmassen anzutrainieren. Aber wir wissen auch welche Art von Männern das sind. Eigentlich arme Menschen, die versuchen andere Unzulänglichkeiten ihrer Persönlichkeit durch einen auftrainierten Körper auszugleichen.

Die Masse der psychisch gesunden erwachsenen Männer bleibt vom medialen Geschwätz unbeeindruckt.
Warum sollte das für Frauen nicht gelten ?
Man kann das nur dann befürworten, wenn man Frauen nicht für voll nimmt, sie für so minderbemittelt und bescheuert hält, daß man jeden ihrer Schritte gleichsam begleitet und beobachtet.
Es gibt zwei Gruppen von Menschen, mit denen man das tun muß, Kinder und Behinderte (für gewisse Ausprägungen einer Behinderung).

Als Quintessenz bleibt daher, und das zieht sich im übrigen durch den ganzen Feminismus :
Feministen betrachten Frauen als Behinderte, als kleine, lebensunfähige Wesen, die man nicht für voll nimmt, die nichts Wissen und nichts Können und die man deswegen ständig hätscheln, beaufsichtigen und bevorzugen muß, damit sie ja nicht zu kurz kommen.
Die meisten Männer sind da schon weiter und sehen Frauen als ebenbürtige Partner für die Gestaltung einer Ehe, eines Arbeitsplatzes oder des Gemeinwesens.

Der Feminismus unterbindet das aber leider, und so warten Legionen von Männern auf die seit Ewigkeiten versprochenen starken Frauen.

Bisher gab´s nur Jammerweiber 2.0
Fragt sich, wann diese Tatsache bei den Feminstinnen ankommt ?

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Über die juristische Abtreibung

Posted by Clochard - 31. Mai 2012

Im deutschen Sprachraum herrscht im Bereich der Fortpflanzung ein großes Ungleichgewicht, was die Rechte der Geschlechter betrifft.

Das Ungleichgewicht läßt sich so beschreiben :

In der Kette :

  1. Zeugung des Kindes
  2. 3 Monate nach Zeugung
  3. 9 Monate nach Zeugung
  4. Geburt
  5. ein halbes Jahr nach der Geburt

endet die legal erlaubte Einflussmöglichkeit des Mannes bei Punkt 1, die der Frau bei Punkt 5, denn die letzte Möglichkeit ein legal und einvernehmlich gezeugtes Kind zu entsorgen endet für eine Frau in Österreich 6 Monate nach der Geburt, der letzten Frist an dem sich eine Frau entscheiden kann ihr eigenes Kind zur Adoption freizugeben und fortan nichts mehr mit dem Kind zu tun zu haben.

Die Diskrepanz der beiden Zeitpunkte könnte kaum größer sein, die Konsequenzen ebenfalls nicht. Immerhin liegen zwischen beiden Entscheidungszeitpunkten 15 Monate (!). Und was die Konsequenzen betrifft bedeutet die obige Unterscheidung letztlich nichts Anderes, als das die einzige Möglichkeit des Mannes, der keinesfalls ein Kind haben möchte darin besteht, für sein ganzes Leben komplett auf heterosexuellen Geschlechtsverkehr zu verzichten (denn es gibt kein 100% sicheres Verhütungsmittel), während die Frau in dieser Hinsicht keinerlei Einschränkungen unterliegt.

Woher kommt das ?

Es gibt zwei große Kategorien an Argumenten, die für den derzeitigen untragbaren Zustand verantwortlich sind.

Einerseits geht es um den Themenkomplex Frau und Verantwortung. Historisch betrachtet hatte die (Durchschnitts-) Frau zu allen Zeiten weniger Rechte als der (Durchschnitts-) Mann, aber auch weniger Verantwortung. Man betrachtete die Frau lange Zeit als Zwischenstufe zwischen Mann und Kind, weswegen man auch, wie bei Kindern noch heute, die Frau von jeglicher Verantwortung für ihr Handeln entband. für entsprechendes weibliches Fehlverhalten in jeglicher Form wurde der Mann bestraft, ähnlich wie heute noch Eltern für ihre Kinder haften. Die Regeln zur Fortplanzung sind auch heute noch direkter Ausfluß dieser überkommenen Denkweise. Obgleich inzwischen mit mehr Rechten als das männliche Geschlecht ausgestattet wird dem weiblichen Geschlecht auch heute noch Verantwortung abgenommen, wo immer es nur irgendwie möglich ist. Was für absurde Formen das zuweilen annehmen kann zeigt der bekannt gewordene Fall zweier Lesben, die einen gutgläubig helfenden Samenspender später vereinbarungswidrig auf Unterhalt verklagten und damit durchkamen. Diese paradoxe Situation, nämlich daß das mit mehr Rechten ausgestattete Geschlecht mit größtmöglicher Anstrengung von jeglicher Verpflichtung befreit wird erinnert an die Metapher des Kindes mit dem Brennglas über dem Ameisenhaufen. Solange wir noch von Altherren-Politikern alten Schlages regiert werden, die in den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sozialisiert wurden und die meinen, auf Kosten der männlichen Bevölkerung den weißen Ritter spielen zu müssen, solange wird sich an den Zuständen nichts ändern. Die Lösung dieser Problematik ist daher abwählen oder abwarten.

Zweitens geht es um die staatlichen Pensionssysteme (=Rentensysteme), welche in unserem Kulturraum je nach Staat spätestens nach dem 2.Weltkrieg auf eine Umlagefinanzierung umgestellt wurden. Damit ein umlagefinanziertes Rentensystem funktionieren kann benötigt man sehr vereinfachend gesprochen ein stetes Bevölkerungswachstum (und man muß befürchten, daß viele Politker in ihrem Verständnis der Zusammenhänge und Funktionsweisen des umlagefinanzierten Pensionssystems über diesen vereinfachten Zusammenhang nicht hinauskommen). Der Durchschnittsdumpfbackenpolitker folgert nun daraus diesen Syllogismus :

  • Ich will wiedergewählt werden
  • Wenn ich wiedergewählt werden will, dann darf das Volk nicht beunruhigt sein
  • Das Volk ist beunruhigt, wenn die Pensionen nicht sicher sind
  • Die Pensionen sind sicher, wenn genug Kinder geboren werden
  • Frauen gebären Kinder
  • Wenn ich Frauen nur genug in den Hintern krieche (finanziell, rechtlich .e.t.c. also in jeder Hinsicht), dann werden sie Kinder gebären, und ich werde wiedergewählt.

Was kann man dagegen tun ?

Abgesehen von der oben bereits angedeuteten Abwahl der betreffenden Altherrenpolitiker stellt sich die Frage, wie denn eine Alternative zu den herrschenden Zuständen aussehen könnte. Eine Zwischenstufe hat sich in Frankreich etabliert  und zwar in einer Konstruktion die sich sehr gut mit dem Titel dieses Beitrags umschreiben läßt, nämlich juristischer Abtreibung.

Bei der juristischen Abtreibung wird dem werdenden Vater dasselbe Recht eingeräumt wie der werdenden Mutter, er kann sich nämlich mit rechtlichen Konsequenzen und als geregeltes Rechtsinstitut gegen das Kind entscheiden. Wenn er das tut, verliert er alle Rechte, aber auch alle Pflichten am Kind und hat danach dem Kind gegenüber denselben Status wie ein Fremder.

Eine Kurzdarstellung findet sich hier, etwas ausführlicher (mit den jeweiligen Gesetzesstellen) hier.

Temporär oder permanent ?

Die Frage, die sich nun stellt ist jene, ob mit der oben skizzierten französischen Regelung bereits der Gerechtigkeit genüge getan und alles in Ordnung ist.

Die Antwort darauf ist zwiespältig.

In einem Versuch objektiv zu sein würde ich sagen fast, was die Gerechtigkeit betrifft. Mit obiger Regelung ist annähernd gleiches Mitspracherecht und Entscheidungsfreiheit gegeben mit einem kleinen Nachteil zulasten der Frauen, da sie bei potentiell gleicher Entsorgungsmöglichkeit die Zusatzlast der Abtreibung bzw. Geburt hat. Quasi : „der Bauch gehört ihr“, nun aber andersherum. Noch immer nicht hundert prozentig gerecht, aber um Welten besser, als das, was wir jetzt haben.

Davon zu trennen ist die Antwort auf die Frage, ob das denn der erstrebenswerte Endzustand sein kann, also im Sinne der Überschrift dieses Absatzes eine temporäre oder permanente Lösung sein kann. Hier enden die Fakten und gleichzeitig beginnt hier die Meinung und Ideologie. Deswegen folgt von hier an nur mehr meine subjektive Ansicht und die Meinungen darüber werden so weit auseinandergehen, wie das politische Spektrum breit ist.

Als liberaler bzw.libertärer Mensch missfällt es mir, wenn es immer weiter um sich greift, daß die Menschen ihre Eigenverantwortung an der Garderobe abgeben. Egal ob es sich um Dinge, Tiere oder Menschen handelt, immer mehr wird Alles zum Wegwerfartikel. Es ist meine feste Überzeugung, daß eine liberale Gesellschaft, die den Menschen größeren Handlungsspielraum zugesteht auch dafür Sorge tragen muß, daß mit diesem größerem Handlungsspielraum auch die dazu nötige Bildung und intellektuelle Ausstattung einhergeht und es muß ebenso sichergestellt sein, daß die Menschen mit der notwendigen größeren Verantwortung umgehen können.

Genau aus diesem Grund im Verbund mit meiner humanistischen Einstellung kann die juristische Abtreibung für den Mann mE nur ein Übergangszustand sein. Im Endergebnis muß wieder sichergestellt sein, daß sich weder Mann noch Frau der Verantwortung entziehen können, die mit einem Geschlechtsverkehr einhergeht, nämlich daß daraus trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Kinder entstehen können und mithin man die Verantwortung für diese Kinder zu tragen hat.

Humane Wesen zu shreddern kann auf jeden Fall nicht die Antwort auf die Problematik sein.

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Die österreichische Politikskandalsammlung Teil 5/2012

Posted by Clochard - 21. April 2012

Feministische (Miss-)Planwirtschaft

Ein schönes Beispiel für die Mißstände, die der Feminismus im Großen verursacht gab es kürzlich im Kleinen.  Was ist passiert ?

Dazu ein kleiner Ausflug in das österreichische Hochschulwesen. Die sogenannte ÖH (Österreichsiche Hochschülerschaft) ist die gesetzlich geregelte Vertretung aller Studenten. Wie in Österreich leider üblich besteht eine Zwangsmitgliedschaft, das bedeutet jede an einer österreichischen Universität oder Fachhochschule inskribierte Person hat Zusammen mit der Studiengebühr einen Zwangsbeitrag zu entrichten, den sogenannten ÖH-Beitrag.
Die Rechte und Pflichten der ÖH sind gesetzlich im Hochschülerschaftsgesetz geregelt.

Die ÖH-Wahl in der Studenten ihre Zwangsvertreter wählen findet alle 2 Jahre statt. Die Wahlbeteiligung ist seit Einführung der ÖH Wahl von einstmals 70% auf nahezu unterirdische 28,38% bei der Wahl 2011 gesunken. Das ist verständlich wenn man weiß, wie die Perzeption der ÖH bei den Studenten ist. Besonders die größeren Gremien der ÖH werden einfach als Spielwiese und geschützte Werkstätte späterer Parteisoldaten angesehen. Dies wird auch noch dadurch bestärkt, als die Mehrheit der wählbaren Fraktionen der ÖH Wahl mehr oder weniger Vorfeldorganisationen etablierter österreichischer Parteien sind. Als ehemaliger Student an österreichsichen Hochschulen weiß ich, wovon ich spreche. In dem hier interessierenden Zeitraum seit 2009 gingen aus den beiden Wahlen jeweils linksgerichtete Koalitionen unter Führung der GRAS (Grüne & alternative Studenten) hervor.

Diese fühlten sich nun bemüßigt mit den Mitgliedsbeiträgen der Studenten (die viele sich sprichwörtlich vom Mund absparen) ein ideologisches Caféhaus zu eröffnen.
http://www.cafe-rosa.at/
Abgesehen von der zweifelhaften Vorgehensweise dafür einen Trägerverein zu gründen, während das Hochschülergesetz von Kapitalgesellschaften zur Führung von Wirtschaftsbetrieben spricht, stellt sich natürlich die Frage, was eine Studentenvertretung mit einem Caféhaus zu schaffen hat. Meiner Meinung nach ist das bereits ein Skandal, aber es kommt noch schlimmer.
Ein Blick auf die oben verlinkte Homepage des Café verrät die Ausrichtung :

basisdemokratisch, feministisch, antisexistisch, progressiv, antidiskriminierend, antirassistisch, emanzipatorisch, ökologisch-nachhaltig, antifaschistisch, antinationalistisch, antiklerikal, antipatriarchal, antiheteronormativ, antikapitalistisch und solidarisch

Unter Zugrundelegung dieser Ausrichtung wurde auch die Mitarbeitersuche betrieben. Der Bloggerkollege von erstaunlich.at hatte das damals untersucht und war auf rechtlich sehr bedenkliche Sachverhalte gestoßen, welche auch dem RFS aufgefallen sind, welcher daraufhin eine Klage bei der Gleichbehandlungsanwaltschaft veranlasst hat, womit wiedereinmal bewiesen ist, daß es Extremisten beider Lager mit den staatlichen Grundwerten und der Troika Demokratie, Rechtsstaat, Menschenrechte beid er Umsetzung ihrer Ideologien nicht so genau nehmen. Die Tatsache, daß die ÖH eine Körperschaft des öffentlichen Rechts ist, macht die Sache nur umso bedenklicher.

Meiner Meinung nach steht so ein Projekt der ÖH der Uni Wien nicht zu. Abgesehen vom dilettantischen Businessplan (einen – immer noch ausgesprochen groben – Überblick über den Inhalt eines solchen Plans gibt es hier ) ist es eine Zumutung, ja gar eine Frechheit, wenn Prä-Parteisoldaten iher ideologischen Ideen mit Geldern der Studenten realisieren.
So mancher Start-up wäre froh über eine staatliche Bezuschußung von ca. 500.000 .-€ für ein ordinäres Beisl.

Was die Sache aber jetzt noch schlimmer macht. Das angestrebte Ziel des kostendeckenden Betriebes wurde weit verfehlt, und der Fall geisterte deshalb kürzlich durch die Medien :1 ,2 ,3 , 4, 5, 6,

Nun ist es nicht gerade so, daß das Scheitern nicht vorhersehbar gewesen wäre. Man lese etwa die Kommentare zu diesem Artikel bei der Eröffnung.

Die Folgen sind unter anderem eine Klage des RFS wegen Untreue, eine Pressekonferenz der ÖH zum Thema und ein Abwahlantrag der ÖH-Opposition gegen Janine Wulz, die neben ihrer Tätigkeit als Vorsitzende der Bundes-ÖH auch Kassier des Trägervereins war, was sie selbst wohl aufgrund einer temporären Amnesie vergessen hat. Müßig zu Erwähnen, daß der Abwahlantrag mit den Stimmen der ÖH-Mehrheit abgeschmettert wurde.

 
Fazit : Ein schönes Beispiel, wie die Kleinen im Politiksandkasten schon üben, was sie später einmal brauchen werden. Im Fall des Bloghauptthemas zeigt sich auch sehr schön im Kleinen, wie feministische Schwachsinnsexperimente mit Steuerzahlergeldern scheitern, im Falle der ÖH ist das traurig, weil tatsächliche viele Studenten sich die ÖH-Beiträge vom Mund absparen, die dann für utopisch-egoistische Selbstverwirklichungsträume unreifer zu kurz Gekommener herhalten müssen, aber ein paar Ebenen höher geht bei den gleichen utopisch egoistischen Selbstverwirklichungsträumen etwas älterer zu kurz Gekommener unser Land vor die Hunde.

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Kritik zum Standard-Artikel : Was ist bloß mit den Babyboomer-Männern los ?

Posted by Clochard - 16. April 2012

Im am 14.April erschienenen Artikel auf der.standard.at kritisiert die deutsche Autorin Katja Kullmann das Buch des deutschen Autors Ralf Bönt : Das entehrte Geschlecht. Ein notwendiges Manifest für den Mann.

Vorausschickend ist anzumerken, daß der Autor und sein Buch deswegen gerade ganz gut in einem österreichsichen Medium besprochen werden kann, weil er vor kurzem aufgrund einer völlig verfehlten Einladungspolitik zum Thema : „MYTHOS EINKOMMENSSCHERE – EIN SCHLECHTER SCHERZ? “ zu Gast im Club 2 war.
Es hätte in Österreich durchaus Männerrechtler gegeben, die so Einiges zu dem Thema hätten beitragen können, aber es war wohl das erklärte Ziel der Club 2 Redaktion durch Einladung – neben dem Profilredakteur – einer Staatsoperntänzerin, eines Entertainers und eines Buchautors, der sich gerade nicht mit der Einkommensschere beschäftigt die Pro-Seite des Einkommensmythos in der Diskussion entscheidend zu schwächen und so der Lächerlichkeit preiszugeben.

Um es gleich vorwegzunehmen, ich habe das Buch von Ralf Bönt noch nicht gelesen, mir geht es hier rein um die Mechanismen und die Methodik, die die Autorin des Standard-Artikels verwendet, und die so typisch für die Geschlechterdebatte sind. Mir geht es auch nicht darum, die Autorin an sich zu kritisieren. Ihre oben verlinkte Website gäbe dafür sehr viel her, aber ich will mich hier einzig und allein auf den Artikel beschränken.
Da der Artikel nicht allzulang ausgefallen ist, werde ich die einzelnen Absätze hierher kopieren und absatzweise durchbesprechen :

Zu Beginn kurz dies: Selten hat die Autorin sich so sehr auf einen Schreibauftrag gefreut. Endlich hat sie mal ein wirklich interessantes Thema zugeteilt bekommen. Es geht um ein Buch mit dem bombastischen Titel(1): Das entehrte Geschlecht. Ein notwendiges Manifest für den Mann. Keine Frage, dass sie sich voller Spannung und Neugierde auf das Buch gestürzt hat.
Geschrieben hat es der Berliner Autor Ralf Bönt, besprochen haben es bisher vor allem Männer(2), und der überwiegend begeisterte Tenor lautet: “ Endlich sagt es mal einer!“ In der Tat stellt Bönt mit seinem „Manifest“(3) die richtige Frage zur richtigen Zeit, er ringt um die Antwort auf ein nervenzehrendes Dilemma: Auf dem Papier ist die Geschlechterparität erreicht – nun gilt es, sie im Alltag umzusetzen. Männern fällt da eine Schlüsselrolle zu. Sie müssen als Verbündete ins Projekt “ Gleichberechtigung“(4) einsteigen, dazu müssen sie sich bewegen (5) – in der Familie, im Job und in dem, was Bönt den „Eros“ nennt.

(1): Nun, das Wort bombastisch hätte man sich an dieser Stelle sparen können. Den Titel zu kritisieren ist unnötig zynisch-polemisch, jeder Autor bzw. sein Verlag versucht einen griffigen, reißerischen Titel zur Absatzsteigerung von Druckwerken zu finden. Es gibt aber bereits einen guten Vorgeschmack auf den Rest der Rezension und auf den Grad an Voreingenommenheit der Autorin.

(2):Man fragt sich an dieser Stelle unwillkürlich, wozu diese Information gut sein soll. Ähnliches habe ich in noch keiner Rezension vernommen, und es stellt sich auch die Frage, welchen Einfluss es auf die vorliegende Rezension einerseits oder auf die Güte oder den Inhalt des Buches andererseits haben soll, daß es bisher eine bestimmte Gruppe von Menschen besprochen hat. Es darf vermutet werden, daß nur für jemanden, der die ganze Welt krampfhaft in schwarz und weiß, gut und böse, männlich und weiblich einteilt es eine Rolle spielt, wer das Buch bisher besprochen hat.

(3): Wieder ein Faux-Pas. Die Anführungszeichen sollen andeuten, daß der vom Buchautor gewählte Begriff für den Kritiker nicht passend ist. Eine „Rezension“, die ihrem Namen gerecht werden soll, hätte an dieser Stelle ausgeführt, warum der vom Buchautor gewählte Begriff nicht passend ist, anstatt in infantiler Manier den Begriff in Anführungszeichen zu setzen. Ein Manifest ist eine öffentliche Erkärung von Zielen und Absichten, nicht mehr und nicht weniger. Leider versagt Kullmann dabei dem Leser zu erklären, warum der Begriff Manifest nicht zutrifft.

(4): Es dürfte der Autorin entgangen sein, daß Gleichberechtigung im Sinne der Frauen schon erreicht ist. Gleichberechtigung bedeutet gleiche Rechte vor dem Gesetz. Es steht der Autorin daher schlecht an, daß sie die Begriffe Gleichberechtigung und Gleichstellung offenbar nicht auseinanderhalten kann. Das sie nach ihrem Selbstverständnis eine ausgewiesenen Feministin ist, macht die Sache nicht unbedingt besser.

(5): Es verwundert zuerst, daß die Autorin hier miteinstimmt, nämlich zu Bönts Forderung der Mann habe sich zu ändern. Verständlich wird das erst, indem man den Auffassungsunterschied an dieser Stelle darlegt. Bönt geht nämlich, und das meiner Meinung nach völlig zurecht, an dieser Stelle davon aus, d er Mann müsse sich zuerst von den an ihn von außen herangetragenen Forderungen, insbesondere von feministischer Seite kommend, emanzipieren und sich dann in einem Sinne ändern, der Männern zugute kommt. Eine Perspektive, die in feministischen Betrachtungen gerade nicht vorkommt und gerade hier liegt das Mißverständnis, welches die Rezensentin jubeln läßt, denkt sie doch Bönt wäre ein Verbündeter in der feministischen Forderung, der Mann habe sich dem feministischen Verhaltensimperativ zu beugen.

Immer geht es bei Emanzipationsbewegungen um Freiheit und Gleichheit (6), im fortgeschrittenen Stadium auch um das Prinzip Vielfalt. So wie Frauen sich nicht auf die Scheinalternativen „Heilige oder Hure“ reduzieren lassen wollen, so haben Männer keine Lust mehr auf das Los des Aktenkofferträgers mit Mittelklassewagen, Magen- geschwür, Puff-Abonnement und einer niedrigen Lebenserwartung. „Weil er falsch lebt, stirbt der Mann zu früh“, konstatiert Bönt. „Gut, dass er mit dem frühen Sterben jetzt aufhören will!“, denkt die Rezensentin(7), die sich, genau wie der Männer-Autor, eine „Partnerschaft auf Augenhöhe“ wünscht – nicht nur im Privaten, sondern auch in der Gesellschaft(8).
Sie nimmt das Buch also voller Optimismus in die Hand. Es beginnt mit einem Showdown im Sandkasten, einer ersten „Entehrung“(9) des männlichen Geschlechts: Ein Vater besucht mit seiner Tochter einen Spielplatz. “ Beobachtende Mütter“ sitzen am Rand. Als dem Mädchen die Wollstrumpfhose verrutscht, greift der Vater unter den Rock, um das Kleidungsstück zurechtzuzuckeln. Prompt rufen die Mütter die Polizei – der Mann, der als aktiver Vater alles richtig machen wollte, muss sich als rechtmäßiges Elternteil ausweisen.

(6) Was die Autorin bei dieser, der französischen Revolution entliehenen, Phrase geflissentlich übersieht ist die Tatsache, daß die Gleichheit auf Rousseau zurückgeht, der sie allerdings als Gleichheit aller Staatsbürger vor dem Gesetz verstanden haben wollte und gerade nicht, wie der Feminismus, im Sinne einer tatsächlichen Gleichheit aller Menschen welche nur durch Unterdrückung und Diskriminierung zu erreichen ist, also den idealen der französischen Revolution geradzu diametral widerspricht. Deswegen ist es in diesem Zusammenhang geradzu ketzerisch, die Gleichheit mit der feministischen Gleichstellung auf eine Stufe stellen zu wolllen.

(7) Abgesehen von der jenseitigen Formulierung, die eine absolute Verachtung gegenüber dem Geschlecht Mann durchblicken läßt übersieht die Autorin den weiblichen Anteil an der kürzeren Lebenserwartung des Mannes. Egal ob es sich um mütterliche Erziehung, weibliche Partnerwahlkriterien oder gesellschaftliche Bewertung männlichen Tuns handelt, Frauen tragen schon ihr Päckchen an Mitverantwortung für die kürzere männliche Lebenserwartung.

(8)Ob Kullmann unter einer „Partnerschaft auf Augenhöhe“ dasselbe versteht wie Bönt darf bezweifelt werden. Zu einer Partnerschaft auf Augenhöhe gehören unter anderem auch gleiche Rechte und gleiche Pflichten. Wie man weiß nimmt es der Feminismus mit den gleichen Pflichten nicht so genau.

(9)Wieder ein absolut mißlungener Versuch die Ansicht des Autors in einer für eine ernstzunehmende Rezension unzulässigen Art und Weise zu entkräften. Die infantilen Anführungszeichen können nicht über die Argumentelosigkeit der Autorin hinwegtäuschen.

Ralf Bönt ist ein belesener Autor, und in der geschickt komponierten Anfangsszene(10) stecken schon die drei Kernthesen seines Buches. Erstens: Noch immer gibt es zu wenige real existierende Väter, auch zum Schaden des Mannes. Zweitens: Der Mann leidet darunter, dass er als durchsexualisiertes Untier gilt. Drittens: Hysterische Frauen machen mit einer reflexhaften Männerskepsis eine Annäherung der Geschlechter zunichte. Im O-Ton liest sich das so: „Für ihre Ziele sind Frauen mit Äxten und Suchscheinwerfern in die Büros der Gesellschaft eingedrungen und haben Männer verhört, um mit unterschriebenen Geständnissen wieder herauszukommen.“

(10) Der Ausdruck „geschickt komponierte Anfangsszene“ soll unterstellen, daß die von Bönt beschriebene Szene seiner wilden Phantasie entspringe, in der Realität mehr oder weniger undenkbar ist und deswegen von Bönt erst noch „komponiert“ werden muss. Ein weiterer Beweis dafür, wie fremd und unbekannt der Autorin männliche Lebensrealitäten sind.

Das klingt wie das Wutgeheul eines überforderten Maskulisten (11). Doch der Klappentext des Buches verspricht einen Essay „jenseits von Diffamierungen, Klischees und Schuldzuweisungen“. So liest sie weiter: „Junge Frauen wollen immer weniger vom Feminismus hören … Auf keinen Fall wollen sie mit dem Opferstatus in Kontakt kommen.“ Einige Sätze später: „Manche ältere Frauen reden vielleicht deshalb umso lauter vom Feminismus.“ Die ewigen Streiterinnen „wirken verbissen, denn sie reden Fortschritte klein und blasen Defizite zu Monstern auf.“ Die Leserin weiß jetzt nicht, ob sie mit 41 zu den „jungen Frauen“ zählt oder zu den “ älteren“. Einen „Opferstatus“ möchte sie nicht vor sich hertragen, „Fortschritte“ gibt es tatsächlich. Andererseits hat sie durchaus einen Höllenspaß daran, gewisse „Defizite zu Monstern aufzublasen“.

(11) Eine bekannte Unterstellung in einer neuen Variation des Themas : „Männer kommen mit starken Frauen nicht klar“. Ich werde mich dazu weiter gar nicht auslassen, die psychologischen Hintergründe dieses Anwurfs sind in der maskulistischen Literatur hinreichend analysiert.

Die Top-Fünf-Lieblings-Monster-Defizite der Rezensentin sind:
•1.Frauen stellen die Mehrheit der Bevölkerung, aber nur einen Bruchteil der Führungsposten in Politik, Kultur und Wirtschaft.(12)

•2. Frauen schreiben bessere Noten und Abschlüsse, verdienen aber ein Viertel weniger als Männer.(13)

•3. Frauen übernehmen die meiste Fürsorge-Arbeit, Kinder-, Kranken-, Altenpflege, und zwar unter- oder unbezahlt.(14)

• 4. Frauen verursachen weniger gesellschaftliche Kosten, etwa weil sie weniger Gewalt ausüben und Verkehrsunfälle bauen, und als Belohnung für all die Sternchen-Leistungen erwartet sie ein signifikant höheres Risiko für Altersarmut.(15)

• 5. Schließlich kommen auf einen halbnackten Mann, der, sagen wir, für Duschgel wirbt, etwa vierzehn Millionen dreiviertelnackte Frauen, die für Sportwagen, Fleischwurst und Club-Urlaube werben.(16)

(12)Vorausschickend muß hier gesagt werden, daß eine Passage wie die folgende in einer Rezension überhaupt nichts zu suchen hat, hier einzig und allein dazu dient das aufgeblasene Ego der Autorin zu befriedigen. Abgesehen davon sind ihre 5 Punkte längst widerlegter feministischer Nonsens, weswegen ich auch nur ganz kurz auf die einzelnen Punkte eingehen werde. Zu diesem hier : Frauen stellen die Mehrheit der Bevölkerung, aber nur einen Bruchteil der Soldaten, der tödlichen Arbeitsunfälle, der Obdachlosen und der Selbstmörder.

(13)Abgesehen davon, daß das Märchen von der ungleichen Bezahlung niemand mehr glaubt, war mir bisher entgangen, daß Arbeitgeber Schulnoten entlohnen.

(14) Abgesehen davon, daß niemand Frauen dort sozusagen „hineinprügelt“ stellt sich natürlich die Frage wie die ganzen -ach so unbezahlten- Frauen dann überleben. Bei der ganzen Unbezahlung müßten die doch längst verhungert sein, oder ? Die Autorin könnte die feministische Zielsetzung natürlich wahrheitsgemäß formulieren, indem sie etwa sagte : Egal was Frauen tun möchten, die Gesellschaft (der Staat) soll sie dafür bezahlen !, aber das käme dann natürlich nicht so gut an.

(15) Alter Wein in neuen Schläuchen. Wie es mit der weiblichen Gewalt bestellt ist, sieht man sehr gut an der neueren Forschung im Bereich häusliche Gewalt. Delikte wie Mobbing oder Stalking, die von Frauen in noch viel höherem Masse ausgeübt werden lasse ich hinsichtlich ihrer volkswirtschaftlichen Effekte einmal außen vor. Sämtliche Statistiken zeigen auch, daß Frauen pro gefahrenem Kilometer wesentlich mehr Unfälle bauen als Männer. Alles mündet dann in der Behauptung der Altersarmut, die Tatsache völlig ignorierend, daß Frauen bei längerer Lebenszeit weniger in die Rentenkassen einzahlen und trotzdem früher in Rente gehen und damit immense volkswirtschaftliche Kosten verursachen.

(16)Es ist ganz offensichtlich, daß der Autorin die neuere Forschung zur Partnerwahl völlig unbekannt ist. Das für die Werbung das Prinzip „Sex sells“ nach wie vor gültig ist, ist eine Binsenweisheit, allerdings bedeutet „sex“ für eine Frau eben etwas anderes als für einen Mann. Das Pendant zur spärlich bekleideten Frau in der Werbung ist eben gerade nicht der spärlich bekleidete Mann, es ist der Mann der seinen Status demonstriert und dieser Status wird gerade erst durch die Kleidung signalisiert. Das heißt die Werbung bedient sich genau derselben sexistischen Stereotype auch für Männer, bloß sind die durch relative Nacktheit eben gerade nicht darstellbar.

Nicht dass die Rezensentin kleinlich aufrechnen will! Sie bemüht sich bloß, eine Schneise in die verdschungelten Argumentationslinien des Männer-Manifests zu schlagen, das so wenig von greifbaren Strukturen spricht, so viel aber von verworrenen Gefühlen. Im Kern geht es Bönt um die Entfremdung des Mannes von sich selbst. „Männer wissen nicht nur, dass sie jederzeit ersetzbar sind, sondern auch, dass sie früher oder später ersetzt werden.“ Er fordert ein Recht auf ein „karrierefreies Leben“. Was er hier antippt, ist dasselbe, was der französische Philosoph Alain Ehrenberg zuvor als „erschöpftes Selbst“ bezeichnet hat: die psychischen und physischen Kosten einer Leistungswelt, die auf dem Aufopferungsprinzip basiert und eine befriedigende Koexistenz als Erwerbstätiger und Familienmensch erschwert – für beide Geschlechter. Bönt drechselt daraus das perfide Fazit, dass Frauen selbst schuld seien, wenn sie da mitmachen wollten, als „neo-liberales Bierdeckelopfer“.(17)

(17) Was Bönt treffend erkannt hat ist, daß Männer jederzeit ersetzbar sind. Ich habe dieses Prinzip kürzlich in einem Artikel veranschaulicht und erweitert, indem ich als zentrales definierendes Momentum für die Definition eines Mannes als Mensch seine Nützlichkeit, für Frauen wie für die Gesellschaft, herausgearbeitet habe.

Tragikkomisches Dokument

Tragisch ist es, wie Bönt die Chance vertut, genau an dieser Stelle einen Schulterschluss mit dem „anderen Geschlecht“ zu wagen – um gemeinschaftlich gegen das kapitalistisch gemanagte Patriarchat anzugehen.(18) Lieber macht er sich zum launischen Kumpanen eines Machtapparats, der nicht nur weibliche, sondern auch ein Heer männlicher Erfüllungs-Knechte braucht und benutzt. „Es waren zweifellos Männer, die mit ihren Forschungen das Elend überwanden, die Unbehaustheit“, dröhnt der Selbstvergewisserungsversuch. Und: „Keine Frau bewarb sich darum, mit rasiertem Kopf und leerem Blick aus der Kriegsgefangenschaft heimzukehren“ oder „die Abwässerkanäle von Paris zu reinigen.“ Schließlich weint er (19): „Seine (des Mannes) Herrschaft gilt als für alles Elend der Geschichte verantwortlich, und ohne jedes Nachdenken glaubt man, durch mehr Beteiligung der Frauen automatisch eine bessere Welt zu erhalten.“

(18)Tja, den Schulterschluß mit dem anderen Geschlecht, den hat der Feminismus längst vertan. Die Autorin wird sich damit abfinden müssen, daß sie nun in einer Phase, in der Männer für sich alleine definieren, wie, wo und warum sie ihren Platz in einer zukünftigen Gesellschaft einnehmen wollen maximal als leicht zu ignorierene Ruferin von außen vertreten sein wird. Denn die Quintessenz ist nach 40 Jahren Feminismus : Frauen kriegen es offenbar nicht auf die Reihe an einer Zukunft zu arbeiten, die allen gerecht wird und nicht nur ihnen selbst. Das Argument der vertanenen Chance kann man also getrost zurückgeben.

(19) Der Auftakt zu einer Serie von altbekannten, jahrtausendealten Anwürfen, die einem Mann, der seine Bedürfnisse äußert von Frauenseite die Männlichkeit abspricht. Als altgedienter Männerrechtler kommt mir da nichteinmal mehr ein Gähnen aus. Gegen psychische Tricks dieser Art sind wir schon länger immunisiert. Als männlich wird von Frauen definiert, was Frauen nützt, das ist ein alter Hut und lockt keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Tja, liebe Frau Kullmann, wir werden in Zukunft noch viel öfter weinen, wir werden weinen wann wo und wie uns danach ist und was Frauen und/oder Feministen davon halten ist uns mehr als egal.

An dieser Stelle würde vermutlich jede normale Frau das Problembündel gern in den Arm nehmen(20) und ihm zuflüstern: „Ssscht, niemand, der auch nur über einen Funken Resthirn verfügt, behauptet solch einen Schwachsinn, und auch den von dir gefürchteten ,Schwanz-ab-Feminismus‘ gibt es schon seit zwanzig Jahren nicht mehr!“(21) Längst hat der Feminismus eine Theorie entwickelt, die moderne Männer und Frauen eifrig diskutieren: das Modell der Intersektionalität. Besprochen wird , wie Klasse und Rasse, Gender und Geld einander gegenseitig bedingen, wie Vor- und Nachteile sich dabei manchmal verdoppeln – alle hängen da mit drin.(22)

(20) siehe (19)

(21) Wahrscheinlich der tragisch-komischste Moment der ganzen „Rezension“, um in der Diktion der Autorin zu bleiben. Hier wird klar, daß Kuhlmann sowohl von den realpolitischen Vorgangen als auch von den Mechanismen ihrer eigenen Bewegung keine Ahnung hat und man möchte ihr zurufen : Frau Kullmann, niemanden interessiert, was irgendwelche Feministen in ihren Elfenbeintürmen hinter verschlossenen Türen aushecken, relevant ist einzig und alleine was vom Feminismus in den Medien aber vor allem in der Politik ankommt, den nur das hat reale Auswirkungen auf die Menschen. Und hier muss man konstatieren, daß sich die Lage in den letzten 20 Jahren eher verschlimmert, denn verbessert hat. Auch fühlt man sich bemüßigt Kullmann mit diversen prominenten Vertretern ihrer eigenen Weltanschauung bekannt zu machen, die nach ihrer Ansicht offenbar „über keine Funken an Resthirn verfügen“.

(22) Den einen oder anderen unbedarften, uninformierten Leser mag die Autorin vielleicht mit diesem Einwurf blenden, aber für informierte Zeitgenossen ist das ein lächerlicher Einwand.
Weder ist Intersektionalität Feminismus-Mainstream, noch berücksichtigt sie die Interessen von Männern in angemessener Weise. Im Prinzip ist Intersektionalität eine Erfindung all jender Frauen, die mit ihrem Opferstatus aufgrund ihres Frauseins an die Grenzen gestossen sind und nur alleine daraus keine Vorzugsbehandlung mehr lukrieren konnten, jetzt sucht man halt krampfhaft nach anderen Opferkategorien, in die man notfalls auch noch passen kann. Man kennt das ja analog zur drei-, vier-, fünf-, hundertfachbelastung, da wird in Kürze eine 3,4,5,100-fach Diskriminierung dazukommen.

Spätestens an der Stelle, an der Bönt von „natürlichen“ Geburten ohne Kaiserschnitt und vom Stillen schwärmt, und allerspätestens in dem Absatz, in dem er sich beschwert, dass manche Frauen es nicht fertigbrächten, ein Kondom gescheit über das männliche Ding-Dong zu streifen – „Ich fürchte, hier leben wir, dank passiver Frauen, in einem düsteren Entwicklungsland“ -, da begreift man mensch, dass man das Männer-Manifest als tragikomisches Dokument lesen muss. Es ist rührend hinter seiner Zeit – aber darin aufschlussreich. Immerhin erzählt es, was ein männlicher Babyboomer so denkt – ein Vertreter der Männer-Kohorte, die nun schüchtern in den Spiegel schaut, sich “ engagiert“ nennt und zufällig exakt an den Schalthebeln von Wirtschaft, Kultur und Politik sitzt (23), zu denen ihre gleichaltrigen Kolleginnen aus irgendwelchen Gründen nur sehr schwer Zutritt finden und von wo aus Männer- und Frauenlöhne, Kinderbetreuung und flexible Arbeitszeiten budgetiert werden.

(23)Wie unfreiwillig komisch. Noch im Absatz davor schwadroniert Kullmann vom hundertsten „neuen Feminismus“ (Intersektionalität)“ während sie hier wieder die ganze „Männer-Kohorte“ einer ganzen Generation in die Schalthebeln der Wirtschaft, Kultur und Politik hineinphantasiert. Tja, es gilt auch hier wieder der altbekannte Grundsatz: Widersprich nie einer Feministin, warte einfach bis sie es selbst tut.

Der Filou-Clou am Ende: Bönt spielt den Ball an die Frauen zurück. „Sie wissen nicht realistisch, wie sie sich die Männer vorstellen, mit denen sie leben wollen“, behauptet er – und stellt eine finale Forderung auf: „Überlegt euch gut, was ihr Machbares von und für uns wollt. Dann überlegen wir uns, inwieweit wir dabei sind.“(24) Die Antwort auf diesen breitbeinig vorgebrachten Anwurf ist schnell gefunden: „Wir warten darauf, dass dein Nachfolger, dein schönerer, schlauerer, großzügigerer, wahrhaftigerer, stärkerer kleiner Bruder alsbald die Volljährigkeit erreicht (25)., (Katja Kullmann, Album, DER STANDARD, 14./15.4.2012)

(24)Diese Sachlage hat Bönt, obwohl er nicht als Männerrechtler im engeren Sinn bezeichnet werden kann, sehr gut erkannt. Es ist die Heraufdämmerung eines neuen männlichen Selbstbewußtseins, eines das, als völliges Novum der Menschheitsgeschichte, völlig unabhängig von Einfluß, Bewerterung oder Meinung von Frauen definiert werden wird.

(25): siehe (19), wobei man hier noch hinzufügen könnte : “ Wer nicht unserer Meinung ist, mit dem reden wir nicht.“

Fazit : Kullmann verwechselt offenbar eine Rezension mit einer Glosse. Was sonst nicht weiter schlimm wäre, steht einer Journalistin eher schlecht an, offenbar ist Kullmann der Meinung ihr Frausein wäre Qualifikation genug. Nach dieser „Rezension“ weiß der Leser weder genau, was Bönt in seinem Buch genau beschreibt oder fordert noch was die berechtigten oder unberechtigten Einwände der Autorin dagegen sind. Vielmehr scheint das Pamphlet als Vehikel der Selbstdarstellung für ein ungerechtfertigt-aufgeblasenes Ego der Autorin zu dienen.

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