Kurznotiz : Der dem Feminismus inhärente Biologismus
Posted by Clochard - 5. September 2012
So, eine relativ stressige Berufsphase neigt sich dem Ende zu, sodaß es ab jetzt wieder vermehrt möglich wird, meine Gedanken hier auf dem Blog zu ordnen.
Ein Gedanke, der mir kürzlich in einem langweiligen Stau steckend kam ist folgender :
Der Feminismus und die Gender-Ideologie stecken – sowie jede x-beliebige andere Religion auch – voller Widersprüche und unbelegter Glaubensdogmen. So wie jede andere Religion auch vermeidet und fürchtet der Feminismus kritische Auseinandersetzung genauso wie etwa Katholiken die Naturwissenschaften.
Ein besonders rotes Tuch ist für Feminsten etwas, daß von ihnen selbst als Biologismus bezeichnet wird.
Darunter wird verstanden, daß es ein unzulässiges Argument wäre, eine bestimmte Sache mittels biologischer Tatsachen erklären zu wollen. Nachdem es bei den strenggläubigen Feministen zu den unabänderlichen Dogmen gehört, daß insbesondere menschliches Verhalten alleine durch Sozialisierung gestaltet wird muß mit teils fanatischem Glaubenseifer unter aktiver Ignoranz wissenschaftlicher Erkenntnisse jeglicher Versuch einer Verhaltenserklärung durch biologische Argumentation eifrig bekämpft werden, da ansonsten ja eines der Grunddogmen der eigenen Religion in Frage stünde, womit das ganze eigene Glaubensgebäude wanken könnte, etwas womit religiöse Eiferer quer durch alle Glaubensrichtungen erfahrungsgemäß selten klarkommen.
Nun ist es aber so, daß es eine evolutionspsychologisch unbestreitbare Tatsache ist, daß bis heute ohne Unterbrechung – von den ersten menschenähnlichen Primaten bis zum Homo sapiens sapiens ein Schutzvorrang der Frau vor dem Manne bestand.
Frauen, die sich übertrieben um ihr eigenens Wohl sorgten und es manupulativ schafften die Risiken des Alltags auf ihren Sexualpartner oder die Gemeinschaft abzuladen konnten sich im Schnitt erfolgreicher vermehren als solche Frauen, die für sich selbst einstanden und gelegentlich auch mal ein Risiko eingingen. Dieses Verhalten wurde sogar zur Partnerwahlstrategie erhoben, s0daß die heutige Weltpopulation des Menschen ein Ergebnis einer jahrmillionenalten Zucht ist, die auf folgendes Verhalten hin ausselektiert ist :
- Die Frauen sorgen sich am allermeisten um sich selbst. (auch um ein Vielfaches mehr als z.B. um Kinder).
- Die Männer sorgen sich mehr um Frauen als um sich selbst oder um Kinder.
- Die ganze Gemeinschaft sorgt sich mehr um Frauen als um Männer oder Kinder.
Man kann vermutlich sogar behaupten, daß – von noch essentielleren Dingen der Nahrungsaufnahme, des Schlafes, des Atmens u.ä. einmal abgesehen – dieses Verhalten zu den essentiellsten Biologismen überhaupt zählt.
Weltweit, über alle Kulturen.
Die Krux an der Sache – und damit einer der vielen dem Feminismus inhärenten Widersprüche – ist, daß sich die feministische Glaubenslehre ganz zentral auf diesen Biologismus stützt und verläßt. Dazu zählen z.B. :
- Die Schuldzuweisungen an ein „Patriarchat“ bzw. die Gesellschaft mit dem impliziten Auftrag sie solle sich doch mehr um Frauen kümmern und ihnen im Besonderen Vorrang vor allen Anderen einräumen (oder schon jemals davon gehört, daß eine feministische Organisation zugunsten von – Armen, Behinderten, Kindern, Hungernden oder sonst irgendeiner wirklich benachteiligten Gruppe auf eine finanzielle oder sonstige Zuwendung verzichtet ?)
- Als eines der zentralen Themen das Herunterspielen, Marginalisieren und Verächtlichmachen männlichen Leids mit dem Ziel weibliches Leid als das einzig Existierende bzw. Relevante zu etablieren.
- Das Durchsetzen weiblicher Interessen sogar gegen Kinderinteressen. Die Abtreibung, die Familiengerichtsrechtsprechung u.a. dürfen hier dazugezählt werden. Es ist ein uralter biologischer Trick, daß sich Frauen Kinder als instrumentalisiertem Schutzschild bedienen, sehr oft ohne auch nur die geringste Rücksichtnahme auf das Wohl des Kindes. Früher vielleicht ein notwendiger Überlebensmechanismus, heute moralisch mehr als fragwürdig.
- Das Ignorieren von wissenschaftlichen Belegen, daß in einem beliebigen Bereich Frauen doch nicht die allerärmsten, allerbenachteiligtesten, allerbemitleidenswertesten Geschöpfe sind, die jemals gelebt haben.
- u.v.m
Fazit : Die Religion, die sich zentral gegen den selbsterfundenen Biologismus auflehnt – also der Feminsimus – reitet am stärksten auf der Biologismuswelle dahin.
Gassenreh, Jakob said
„Das Durchsetzen weiblicher Interessen sogar gegen Kinderinteressen“
Ein Beispiel ist wohl eine Art politisch durchzusetzende „Krippenpflicht“ gegen das Kindeswohl.
Ein bezüglich der sehr frühen Krippenaufbewahrung nicht ausreichend beachtetes Problem ist nämlich die mögliche Störung bzw. Verzögerung der frühkindlichen Sprachentwicklung mit der Folge von Lese- und Rechtschreibstörungen und letztlich ungünstiger kognitiver Entwicklung.
Bereits ab der 20. Gestationswoche hört der Foet im Mutterleib die Mutterstimme und ist nach der Geburt massiv darauf fixiert, sodass eine längere (max. bis zu 3 Jahren) dyadenspezifische Beziehung zwischen diesen beiden Personen notwendig ist, zumal in diesem Zeitraum zumindest zwei kürzere Phasen besonders begierigem Sprechlernen des Kleinkindes individuell verschieden auftreten (siehe „Vergewaltigung der menschlichen Identität; über die Irrtümer der Gender-Ideologie“)
Clochard said
Es gäbe hier unzählige Beispiele. Wenn man einmal die überkommenen Stereotype klar bezeichnet und hinterfrägt dann wird schnell klar, daß Frauen Kinder oft als Schutzschild instrumentalisieren (und das ist nicht nur metaphorisch gemeint)
Man sieht das teilweise aber erst, wenn man genau hinsieht.
James T. Kirk said
Hallo Clochard,
ich will mal ein bißchen an deinem Text rummäkeln. Ich finde die Natur des Weibes als zu negativ beschrieben. Frauen werden da ja sehr selbstsüchtig und egozentrisch dargestellt. Ich bin der Meinung, daß sich nur lebensförderliches Verhalten selektiert.
Ein selbstsüchtiges Verhalten gefährdet ja über die Maßen den Mann und macht ihn nicht gerade glücklich. Ich denke, daß Frauen durchaus ein umfassendes und soziales Überlebensinteresse haben, nur daß diese Aufgabe vornehmlich den Männern vorbehalten ist und sie deshalb entsprechende Fähigkeiten und Neigungen entwickelt haben. (Natürlich wurde dies schon auf tierischer Ebene vorweggenommen.)
Ich bin der Meinung, man sollte die Geschlechter nicht so negativ beschreiben. Was du evolutionsbiologisch verortest, ist wohl eine Pervertierung des weiblichen Naturells, die zweifellos heute ein Problem ist. Mir geht’s nur darum zu differenzieren: Zwischen neutralen biologischen Anlagen – und der menschlichen sozialisierten Destruktivität.
Mir ist das immer sehr wichtig, weil diese Dinge ständig vermengt werden und man somit prima die tatsächlichen sozialen und familiengeschichtlichen Ursachen der menschlichen Destruktivität wegerklären kann.
So, das war’s erst mal an Gemecker.
Clochard said
Du darfst da natürlich gerne rummäkeln.
Laß uns also damit auseinandersetzen :
Du bist der Meinung, daß sich nur lebensförderliches Verhalten selektiert. Nun, weiblicher Egoismus ist bis zu einem gewissen Punkt lebensförderliches Verhalten. Eine Frau, die in Gefahren- oder Krisensituationen den Tod aller anderen Anwesenden mitverursacht oder nur in Kauf genommen hat, konnte sich danach noch immer prächtig fortpflanzen. Risikobereite oder loyale Weibchen waren zu diesem Zeitpunkt bereits tot. Deswegen meine ich, daß der Selektionsprozeß zu feigen, hyperängstlichen Weibchen geführt hat, deren festverdrahtete Überlebensgarantie darin besteht andere für ihr eigenes Überleben zu instrumentalisieren, ihnen die Risiken und Nebenwirkungen des Lebens, der Nahrungsbeschaffung, der Verteidigung u.w.m aufzuhalsen. Heute sehen wir das Ergebnis dieser jahrmillionenwährenden Auslese.
Wo in dieser Argumentationskette siehst du den Fehlschluß ?